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April 2024 / ASSET ALLOCATION VIEWPOINT

Globale Asset-Allokation: Blick auf Europa

Lesen Sie, was an den globalen Märkten heute wichtig ist

1. Marktausblick

  • Der Inflationsdruck lässt in den meisten Ländern langsam nach. Vor diesem Hintergrund sind die kurzfristigen Aussichten für das globale Wirtschaftswachstum konstruktiv.
  • Unter den Industrieländern verzeichnen die USA nach wie vor das robusteste Wachstum, während Europa und Japan kurz vor der Rezession stehen. Die wirtschaftlichen Aussichten für viele Schwellenländer hellen sich derzeit auf, unterstützt durch eine abklingende Inflation und niedrigere Zinsen. Auch in China gibt es Anzeichen dafür, dass sich dank politischer Unterstützung das Wachstum stabilisiert, obwohl Risiken weiterhin bestehen bleiben.
  • Die US-Notenbank (Fed) stellt Zinssenkungen in diesem Sommer in Aussicht. Allerdings haben die hartnäckige US-Inflation und die robuste Binnenwirtschaft die Erwartungen für einen aggressiven Start des Zinssenkungszyklus gedämpft. Die Europäische Zentralbank (EZB) scheint angesichts des schwachen Wachstums in der Eurozone und der kontinuierlichen Fortschritte im Kampf gegen die Inflation näher an der Zinswende zu sein. Die Bank of Japan hat den ersten Schritt zur Beendigung ihrer ultralockeren Geldpolitik getan. Wie es dort aber weitergeht, bleibt offen.
  • Zu den wichtigsten Risiken für die globalen Märkte zählen rückläufige Wachstumsraten, eine sich hartnäckig haltende Inflation, Volatilität rund um die geldpolitische Divergenz zwischen den Zentralbanken, geopolitische Spannungen und die Entwicklung des Wachstums in China.

2. Portfolio-Positionierung

Stand: 31. März 2024

  • Wir bleiben bei Aktien insgesamt übergewichtet und stützen uns dabei auf ein sich verfestigendes Wachstum, die abflauende Inflation, positive Tendenzen bei den Unternehmensgewinnen und angemessene Bewertungen jenseits von Large Cap Growth.
  • Bei US-Small Caps sind wir nach Abwägung von Bewertungsüberlegungen und der Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen länger höher bleiben – was kleinere Unternehmen stärker belastet –, zu einer neutralen Position übergegangen.
  • Auch unsere Cash-Position ist jetzt neutral. Der Geldmarkt bietet zwar vor dem Hintergrund einer anhaltend inversen Zinsstrukturkurve weiterhin attraktive Renditen, doch wollten wir für den Fall einer höheren Teuerung etwas Duration und Inflationsschutz hinzufügen, weshalb wir in inflationsgebundenen Anleihen jetzt übergewichtet sind.
  • Beim Euro sind wir zu einer neutralen Position gegenüber dem US-Dollar übergegangen. Die EZB dürfte die Zinsen vor der Fed senken, wodurch sich das Zinsgefälle zwischen den beiden Währungen erhöhen und der Euro entsprechend belastet würde. 

3. Marktthemen

Her mit den Krediten!

Seit der Finanzkrise von 2008 sind die privaten Kreditmärkte auf fast 1,7 Bio. USD gewachsen. In den nächsten fünf Jahren dürfte sich dieses Volumen noch einmal verdoppeln, da immer mehr Anleger die potenziellen Diversifikations- und Ertragsvorteile erkennen, die diese Anlageklasse bietet. Das jüngste Interesse kommt aber nicht nur von Anlegern, sondern auch von Schuldnern, die in einem Umfeld steigender Zinsen und geringerer Auswahlmöglichkeiten, da die Banken bei der Kreditvergabe zurückhaltender geworden sind, nach flexiblen Finanzierungsvereinbarungen suchen. Dieser Rückzug der Banken ist auf ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren zurückzuführen, darunter die jüngsten Kreditverluste, das Engagement in Gewerbeimmobilien, die verschärften Branchenregeln und der Abbau von Risiken nach den Regionalbanken-Pleiten. Private Kreditanbieter konnten die entstandene Lücke schließen, dabei ihre Marktanteile weiter ausbauen und sich auch höhere Transaktionsvolumen erschließen. Immer mehr bestehende Schuldner spüren die Belastungen durch das anhaltende „Higher for longer“-Zinsumfeld. Das gilt vor vor allem bei variablen Zinsverpflichtungen oder für jene, die ihre Kredite refinanzieren müssen. Das Know-how privater Kreditunternehmen bei der Finanzierung von Unternehmen unterschiedlicher Qualität und Art – einschließlich solcher, die notleidend sind oder mit Gewerbeimmobilien zu tun haben – könnte sich als vorteilhaft erweisen, da die Chancen in diesen Bereichen möglicherweise kurzfristig zunehmen werden.

Wieder im Spiel?

Nach einem Kursgewinn von über 10% im ersten Quartal notieren die US-Aktienmärkte derzeit nicht weit von ihren Rekordständen. Die Aktienrally begann zwar mit den Mega-Tech-Aktien, den „Magnificent 7“, und dem Hype um KI-Unternehmen, gewinnt aber inzwischen an Marktbreite. Die Sorge, die Fed könne nach den letzten enttäuschenden Inflationsdaten die erste Zinssenkung verschieben, hat die Dynamik kaum gebremst. Vielmehr haben die Aktienanleger es vorgezogen, sich auf die positiven Aspekte in den USA zu konzentrieren – zum Beispiel das unerwartet gute Wirtschaftswachstum, die weitgehend robuste Arbeitsmarktentwicklung und steigende Gewinnschätzungen. Der vielleicht größte Positivfaktor von allen sind Anzeichen dafür, dass der „Fed-Put“ bald wieder im Spiel sein könnte. Lange Zeit war er verschwunden, da die US-Notenbank nur auf die Inflationsbekämpfung fokussiert war – ohne Rücksicht auf die Abwärtsrisiken. Jetzt scheint der Fed-Vorsitzende Jerome Powell ziemlich entschlossen, dieses Jahr die Zinswende einzuleiten, obwohl die Inflation in den USA noch immer über dem Zielwert liegt. Die Motivation dahinter ist vielleicht, den US-Wahlen vorzugreifen, oder die Sorge, dass die verzögerten Auswirkungen der geldpolitischen Straffung doch noch zu einem Einbruch am Arbeitsmarkt führen werden. Was auch immer hier der Grund sein mag, für die Aktienanleger scheint es im Moment noch einen anderen Grund zur Euphorie zu geben: Nämlich, dass die Fed wieder eingreifen könnte, um Abwärtsrisiken abzufedern.

 

Für einen Überblick nach Regionen lesen Sie bitte den vollständigen Bericht (PDF).

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