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Juni 2022 / INVESTMENT INSIGHTS

Der alte Kontinent entwickelt sich zur Neuen Welt

Wie eine ESG-Revolution die europäischen Anlagepotenziale verändert.

Auf den Punkt gebracht

  • Unternehmen und Investoren in Europa erleben in Sachen Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (ESG) seit einiger Zeit eine Revolution. Hauptgrund dafür ist der entschiedene regulatorische und gesellschaftliche Druck.
  • Vorausschauende Unternehmen, die sich schon seit Jahren dem veränderten Umfeld anpassen, haben einen Wettbewerbsvorsprung.
  • Der Responsible European Select Equity-Fonds integriert ESG-Aspekte in jeder Phase des Anlageverfahrens und zeichnet sich durch ein Portfolio mit starkem ESG-Profil aus.

Dass Europa heute bei ESG-Innovationen zu den klaren Vorreitern zählt, ist drei Triebkräften zu verdanken: dem langjährigen Interesse der Anleger an ESG, dem fortschrittlichen Regulierungssystem und der wachsenden Nachfrage der Verbraucher und der Gesellschaft nach sozial verantwortlichen Investments.

ESG erhält durch die enorme Nachfrage der Anleger einen deutlichen Schub

Europäische Anleger sind schon seit mehr als zehn Jahren die größten Anleger in ESG-Fonds: In den letzten drei Jahren flossen so gut wie alle Nettoinvestitionen in der Region in ESG-zertifizierte Fonds. Die in Nachhaltigkeitsprodukten verwalteten Vermögenswerte belaufen sich heute auf mehr als 4 Bio. US-Dollar (Abbildung 1), also auf mehr als ein Drittel des investierten Gesamtkapitals.

Europa ist in Sachen ESG schon lange an der Spitze

Abb. 1: Nettokapitalzufluss in ESG-Produkte (Mrd. USD)*

Diese Entwicklung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass in Skandinavien und in Ländern wie Frankreich oder den Niederlanden sowohl große Institutionen als auch kleinere Anleger ESG-Aspekte bei ihren Allokationsentscheidungen schneller und entschiedener als in anderen Regionen berücksichtigt haben.

Regulierung als wichtiger Treiber für ESG-Anlagen

Der zweite entscheidende Treiber für die Umsetzung von ESG-Grundsätzen und -Verfahren ist die Regulierung. Europa hat in diesem Bereich heute einen erheblichen Einfluss Macht, während frühere Bemühungen eher bruchstückhaft und stark von den jeweiligen Regierungen der einzelnen Mitgliedsländer abhingen. In den letzten Jahren hat die Europäische Union erheblichen Einfluss gewonnen, indem sie bewusst ihre Regulierungskompetenzen nutzt, um Kapitalströme umzulenken und den Umstieg auf eine kohlenstoffneutrale, grüne, wettbewerbsfähige und sozialintegrative Wirtschaft zu beschleunigen.

Paradebeispiel dafür ist die Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzen (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR). Diese schreibt den Vermögensverwaltern erhebliche Berichtspflichten vor. So müssen diese unter anderem ökologisch und sozial relevante Daten in Bezug auf die von ihnen verwalteten Vermögenswerte offenlegen und über ihre jährlichen Fortschritte in Sachen ESG berichten.

Die Europäische Kommission hat sich kein geringeres Ziel gesetzt, als den europäischen Kontinent bis 2050 klimaneutral zu machen. Dafür hat sie vor kurzem Maßnahmen beschlossen, die eine weitaus umfassendere politische Antwort erkennen lassen, als es bislang der Fall war.

Um die Transformation zu finanzieren und die Post-COVID-Erholung in der Region zu stützen, hat die Europäische Kommission die Agenda „Fit for 55“ ins Leben gerufen, die in diesem Jahr in Kraft getreten ist und eine Senkung der Emissionen um 55 % bis 2030 gegenüber dem Stand von 1990 vorsieht. Außerdem hat die Kommission im Rahmen ihres Wiederaufbaufonds „NextGenerationEU“ 800 Mrd. Euro bereitgestellt und ihre Pläne mit dem „REPowerEU“-Programm zuletzt aktualisiert. Dieses wurde im Mai an den Start gebracht und zielt darauf ab, Europa von fossilen Brennstoffen aus Russland unabhängig zu machen und den Umstieg auf erneuerbare Energien zu beschleunigen, damit fossile Brennstoffe in den Privathaushalten, den Unternehmen und bei der Stromerzeugung ersetzt werden können.1

Der Wandel wird von der Gesellschaft eingefordert

Die dritte Triebkraft ist die Gesellschaft. Die Menschen fordern einen radikalen Wandel und die Einführung nachhaltigerer Wirtschaftspraktiken und -ziele, um durch den Menschen verursachte katastrophale, irreversible Schäden für den Planeten und das Klima verhindern. Dies gilt natürlich nicht alleine für Europa, sondern für viele andere Regionen weltweit. Für viele verbrauchernahe Unternehmen reicht eine Nachhaltigkeitsstrategie alleine daher nicht mehr aus. Vielmehr müssen sie sich auch zu den drängenden Fragen in Sachen Umwelt, Gleichbehandlung und Makropolitik positionieren.

Wir wollen Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent machen.

In Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, ist dieser Trend sehr deutlich zu erkennen. Das Land wird jetzt von einer Koalitionsregierung geführt, der auch die Grünen angehört. Die Partei konnte bei den Koalitionsverhandlungen alle Hauptforderungen durchsetzen – was in Deutschland noch nie der Fall war. In der Folge schlägt sich die Forderung nach nachhaltigeren Wirtschaftszielen nun in verschiedenen staatlichen Maßnahmen nieder.

Die Unternehmen kommen um den Wandel nicht mehr herum

Gegen diesen Veränderungsdruck sind die europäischen Unternehmen nicht immun – sie müssen sich weiterentwickeln, da sie zunehmend durch Gesetze, die auf umweltfreundlichere Unternehmen, Volkswirtschaften und Gesellschaften abzielen, dazu gezwungen werden. 

Während sich die Unternehmen bislang durch neue Vorschriften immer im Nachteil sahen, glauben wir, dass die neue ESG-Regulierung sie klar voranbringt. Die Regulierung bringt die europäischen Unternehmen klar voran.

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