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November 2023 / VIDEO

Übergang auf einen neuen Gleichgewichtspfad

David Eiswert erklärt, wie die Welt jetzt einen anderen Pfad eingeschlagen hat, auf dem hohe Inflation für hohe Inflation sorgt.

Transkript

Aufzeichnung vom 26. September 2023.

Heute will ich über Narrative sprechen. Die Zeit von der globalen Finanzkrise bis zur Coronapandemie war eine sehr außergewöhnliche Zeit in der Geschichte. Strukturelle Stagnation, fehlendes Wachstum, Demografie, Verschuldung ... all das hat dazu geführt, dass wir ein sehr niedriges Inflations- und Zinsniveau hatten.

Was aber, wenn der Grund dafür, dass Inflation und Zinsen so niedrig waren, die Tatsache ist, dass wir durch die Finanzkrise einen großen Schock erlitten haben, der die globale Wirtschaft auf einen Pfad gesetzt hat, auf dem gerade diese niedrige Inflation der Grund dafür war, dass die Inflation so niedrig geblieben ist? Nehmen wir als Beispiel den Energiesektor. Wenn Inflation und Kapitalkosten richtig niedrig sind, dann ziehen Sie einfach los und bohren ein paar Ölbohrlöcher. Sie fördern in Texas jede Menge Öl und verkaufen es zu dem Preis, den Sie brauchen. Denn Ihre Kapitalkosten liegen im einstelligen Bereich, richtig? Was passiert also mit dem Ölpreis? Er bleibt niedrig. Was passiert mit der Inflation? Sie bleibt niedrig. Was passiert mit den Zinsen? Sie bleiben niedrig. Was passiert mit den Unternehmen, die Öl fördern? Sie bohren noch mehr Öl, richtig.

Und so läuft es dann weiter. Was wäre also, wenn der Gleichgewichtspfad, auf dem wir uns in dieser Zeit bewegt haben, weniger von den Narrativen, die man so oft hört, vorgegeben wurde, sondern tatsächlich nur davon, dass wir in dieser niedrigen Inflation feststeckten, die wiederum niedrige Inflation erzeugt. Der Grund, warum ich diesem Gedanken nachgehe, ist die Tatsache, dass wir mit Corona den nächsten großen Schock erlebt haben. Corona war ein enormer Schock.  

Doch hat uns der Corona-Schock höchstwahrscheinlich auf einen anderen Pfad gesetzt, auf dem wir uns nun bewegen. Und dieser Pfad ist ein Pfad, auf dem hohe Inflation hohe Inflation erzeugt. Energie ist ein großartiges Beispiel. Glauben Sie, glaubt irgendjemand der Anwesenden, dass die Nachfrage nach Energie gerade jetzt in die Höhe schießt? China steckt in einer Rezession. Deutschland im Grunde ebenfalls.

Großbritannien steht am Rande einer Rezession. Die US-Wirtschaft ist noch stark, aber nicht mehr so stark, wie sie einmal war. Warum steigt also der Ölpreis? Nun, betrachten wir die Wirtschaftlichkeit einer Ölbohrung. Gehen Sie los und versuchen Sie, ein Bohrloch zu bohren. Die Kapitalkosten liegen bei 15 %. Suche Sie Arbeiter. Sie finden keine, denn die Arbeitslosigkeit in den USA liegt bei 3 %, richtig? Beschaffen Sie einen Lastwagen, organisieren Sie den Transport. Man mag ESG gut finden oder nicht. Doch Tatsache ist, dass ESG und viele andere politische Maßnahmen auf der ganzen Welt die Energieversorgungsketten deutlich verschlechtert haben. Das hat zu einer Branchenkonsolidierung geführt, im Zuge derer verschiedene Ausrüster vom Markt verschwunden sind. Die Kostenkurve für die Ölförderung ist gestiegen. Doch was bedeutet das? Es bedeutet, dass der Ölpreis steigen muss, damit sich überhaupt jemand dazu entschließt, Bohrungen vorzunehmen. Woche für Woche nimmt die Zahl der Bohrinseln in den USA ab, während der Ölpreis steigt. Die Zahl der Bohrinseln ist in der letzten Woche gesunken, der Ölpreis auf 95 US-Dollar geklettert.

Wie erklären Sie sich das? Was ist das? Warum passiert das und wie kann das zu einer Inflation führen, die die Inflation weiter anheizt? Es ist also ein hochinteressanter Gedanke, dass wir uns auf einem anderen Gleichgewichtspfad befinden könnten, gerade für mich als Portfoliomanager. Und ich weiß, dass all die hochkarätigen Portfoliomanager sagen: „Bitte senkt die Zinsen wieder, bitte kauft wieder nur noch Tech-Aktien, ich will nur noch Growth halten, nichts anderes“. Wissen Sie, seit ich die Strategie leite, war ich zu keinem Zeitpunkt im Energiesektor investiert – also ich hielt wirklich keine Energieaktien. Bis vor einem Jahr. Und warum?

Nun, weil die Erträge Jahr für Jahr gesunken sind. Sie hatten Jahr für Jahr weniger Erträge, genau! Doch jetzt steigen die Erträge wieder, weshalb Energieaktien wieder interessant sind.

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