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November 2023 / VIDEO

Worauf zielt das Narrativ der Fed von „länger höheren“ Zinsen ab?

David Eiswert erläutert, wie er die Bemühungen der Fed im Kampf gegen die Inflation und wie die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen einschätzt.

Transkript

Aufzeichnung vom 26. September 2023.

Die Fed wiederholt immer wieder, dass die Zinsen „länger höher“ bleiben. Wie also wird die Fed die Inflation stoppen? Wie macht sie das, nachdem sie die globale Wirtschaft jahrelang massiv mit Geld geflutet hat? Mit unglaublich viel Geld. Dieses Geld verschwindet nicht einfach so wieder. Zurzeit ist viel die Rede davon, dass den „Verbrauchern die Ersparnisse ausgehen“. Doch wohin sind ihre Ersparnisse geflossen? Nun, in die Tasche anderer Personen. Wenn Sie ihr Geld ausgeben, dann nimmt ein anderer es ein. Es zirkuliert also so lange in der Wirtschaft, bis es jemand irgendwann in Schatzanleihen investiert. Es dauert also wirklich sehr lange, bis dieses Geld aus der Wirtschaft wieder abfließt.  

Das Argument, dass aber doch US-Wahlen bevorstehen, sehe ich kritisch. Tatsächlich glaube ich nicht, dass die Fed vorhat, die Zinsen nach dem ersten Quartal aggressiv zu senken. Denn wenn man im Vorfeld der Wahlen die Zinsen aggressiv senkt, liefert man allen Kandidaten gleichermaßen Argumente in die Hand.  

Mit Zinssenkungen würde man grundsätzlich versuchen, die Wirtschaft wieder anzukurbeln, um den amtierenden Präsidenten zu stützen. So zumindest würden es die Herausforderer deuten, oder? Die Situation, in der die Fed steckt, ist also ziemlich heikel, oder? Sie will die Zinsen „länger höher“ halten – und sie will, dass die Ersparnisse in kurzfristige Treasury Bills fließen.  

Auch wenn die Fed sieht, dass die Inflation zurückgeht, ist sie doch immer noch ziemlich hoch. Also versucht die Notenbank, mit länger höheren Zinsen dafür zu sorgen, dass wir uns über einen langen Zeitraum hinweg Schritt für Schritt dem 2-Prozent-Inflationsziel annähern. Für Aktienanleger ist wichtig, wie lange das tatsächlich dauert. Denn wenn eine Inflation von 3 Prozent herrscht und Sie Aktien von Unternehmen besitzen, die diese Inflation weiterreichen können, dürfte der Umsatz dieses Unternehmens um rund 10 Prozent steigen, oder? Und wenn dieses Unternehmen die Inflation über seine Kostenstruktur weiterreichen kann, wenn es also nicht von der Inflation betroffen ist – was bei einigen Unternehmen der Fall ist – dann dürfte es in der Lage sein, seinen Gewinn sogar noch stärker zu steigern als den Umsatz.  

Inflation ist also für bestimmte Unternehmen, etwa für Energieunternehmen, gar keine schlechte Sache, oder? Wenn die Inflation nicht zu hoch ist, richtig? Genau das steckt hinter der Idee der „weichen Landung“. Die Konzepte „länger höhere Zinsen“ und „weiche Landung“ passen also irgendwie zusammen. Wenn wir uns schrittweise einer kontrollierten Inflation annähern, sind Aktien für Anleger wahrscheinlich eine gute Wahl, oder?  

Das Interessante am „länger hoher“-Narrativ der Fed ist, dass sie wohl bezwecken will, dass wir in Barmittel und Aktien investieren. Ich glaube, das ist es, was uns die Fed damit sagen will: Wenn wir in Barmittel und Aktien investieren, wird es schon gutgehen. Legen Sie Ihr Geld in Treasury Bills an, damit ein Teil der Liquidität wieder vom Markt abfließt, und investieren Sie in Aktien, denn die Kurse werden bei einer Inflation von 3 Prozent angemessen steigen. Und die Inflation wird von 3½ auf 3 oder knapp unter 3 Prozent sinken. 

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Von David J. Eiswert

David J. Eiswert Portfoliomanager