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Von  Peter J. Bates, CFA®
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Growth oder Value? Warum wählen, wenn Sie ein Core-Portfolio haben können?

Die Aktienauswahl zum Haupttreiber für Überrenditen machen.

Dezember 2024, Aus der Praxis -

Key Insights
  • Die Kombination von Value- und Growth-Stil kann dazu beitragen, das systematische Risiko eines Portfolios zu reduzieren. So wird die Aktienauswahl statt makroökonomischer Variablen wie Zinsen zum Haupttreiber der Rendite.
  • Konzentration und das Investieren in die besten idiosynkratischen und attraktivsten Unternehmen über alle Anlagestile hinweg ist unserer Ansicht nach der effektivste Weg, um in steigenden wie fallenden Märkten Alpha zu generieren.
  • Der Fokus auf einzelne Aktien statt auf große Stil- oder zyklische Positionen eröffnet das Potenzial, in unterschiedlichen Marktumfeldern Mehrwert zu erzielen. Renditen, die nicht eng mit der Richtung des Marktes korrelieren, können somit entsprechende Diversifikationsvorteile bieten.

Die letzten Jahre waren für Anleger ziemlich herausfordernd. Eine weltweite Pandemie, Krieg in Europa und stark steigende Zinsen als Antwort auf eine Inflation, die den höchsten Wert seit 40 Jahren erreichte. Nun zieht ein neuer Präsident ins Weiße Haus ein, die Weltwirtschaft schwächt sich ab, während sich die Inflation normalisiert, und die Aktienbewertungen sind gestiegen. Das Anlageumfeld dürfte also auch 2025 weiterhin komplex bleiben.

„…Ein Core-Ansatz kann unseres Erachtens einige dieser schwierigen Entscheidungen abnehmen und die Notwendigkeit beseitigen, sich entweder auf Growth oder Value festlegen zu müssen.“

Auch die Wahl des Anlagestils – Growth oder Value – ist eine schwierige Entscheidung. Ist es besser, im Zeitalter von künstlicher Intelligenz (KI) und angesichts der Innovationen im Gesundheitswesen auf Wachstum zu setzen? Oder sollten wir uns lieber auf die wertorientierten Bereiche des Marktes – wie etwa zyklische oder zinssensible Titel, die von der Inflation und höheren Zinsen profitieren können – konzentrieren? Letztlich gibt es für Anleger immer etwas, worüber sie sich Sorgen machen können – auf Makro- wie auf Mikro-Ebene. Ein Core-Ansatz kann unseres Erachtens jedoch einige dieser schwierigen Entscheidungen abnehmen und die Notwendigkeit beseitigen, sich entweder auf Growth oder Value festlegen zu müssen. Wichtig ist, dass ein hinsichtlich dieser beiden Anlagestile ausgewogener Core-Ansatz es ermöglicht, die Titelauswahl zum Haupttreiber für die Renditen zu machen. Das wiederum bietet das Potenzial für ein Portfolio „ohne Ausreden“, das nicht übermäßig von Makro-Ereignissen beeinflusst wird oder von bestimmten Stilfaktoren abhängig ist, um Rendite zu erzielen.

Erlauben Sie die Aktienauswahl als Haupttreiber der Performance

Sich auf die vielversprechendsten Ideen zu konzentrieren, ist unserer Meinung nach der effektivste Weg, um Alpha zu erzielen – unabhängig davon, ob die Märkte steigen oder fallen oder ob Growth oder Value dominiert. Ein Portfolio, das nicht zu stark von Makro-Faktoren oder der Ausrichtung auf einen bestimmten Anlagestil beeinflusst wird, benötigt eine Mischung aus Aktien mit unterschiedlichen Risikoprofilen und fundamentalen Treibern sowie verschiedene Faktorengagements. Gleichzeitig gilt es, nach bewährten, wachsenden Unternehmen Ausschau zu halten, von denen Sie überzeugt sind, dass sie ihre Rentabilität und Cash-Generierung in Zukunft steigern können – jedoch immer zu einer attraktiven Bewertung. Dafür braucht es einen Rahmen, der die Qualität eines Unternehmens (definiert durch Wachstumspotenzial, Rentabilität und Beständigkeit) und Bewertungsdisziplin betont, um Titel mit einem positiven Rendite-Risiko-Profil zu identifizieren.

„Ein Portfolio, das nicht zu stark von Makro-Faktoren oder der Ausrichtung auf einen bestimmten Anlagestil beeinflusst wird, benötigt eine Mischung aus Aktien mit unterschiedlichen Risikoprofilen und fundamentalen Treibern sowie verschiedene Faktorengagements.“

Die makroökonomischen Variablen, die Aktien beeinflussen können, müssen ebenfalls ausgewogen sein, um sicherzustellen, dass ein Portfolio nicht zu stark auf ähnliche Makro-Treiber (wie einen bestimmten Endmarkt oder eine bestimmte Region) ausgerichtet ist. Der Fokus auf Unternehmen, die gegenüber ihren Mitbewerbern überlegen aufgestellt sind, ist entscheidend, besonders da die Aktienrenditen innerhalb eines Sektors oder einer Branche erheblich variieren können. Dazu müssen langlebige und widerstandsfähige Unternehmen identifiziert werden, die durch verschiedene Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz über die Zeit hinweg erfolgreich sein können – sei es durch starke Preissetzungsmacht aufgrund besserer Produkte, gutes Management mit effizienten Betriebsabläufen, das Kapital effektiver einsetzt, oder eine starke Forschungs- und Entwicklungspipeline, die hilft, neue Produkte auf den Markt zu bringen und so das Wachstum zu beschleunigen. Research spielt dabei eine wichtige Rolle, um zu verstehen, wer einen Vorteil hat oder gerade entwickelt.

Ebenso wichtig ist es zu erkennen, wann Aktien unter einer gedrückten Marktstimmung leiden, sich aber positivere Aussichten abzeichnen. Natürlich ist es verlockend, einfach abzuwarten, bis eine Erholung nach den allseits bekannten Mustern einsetzt. Für die Erzielung von Renditen kann es jedoch entscheidend sein, frühzeitig zu erkennen, wann sich die Fundamentaldaten wieder stabilisieren und ins Positive drehen.

Aufbau eines Portfolios, das für verschiedene Makro-Entwicklungen positioniert ist

Es ist wichtig, attraktive Titel mittels Fundamentalanalyse zu identifizieren, bei der Unternehmen sowohl nach qualitativen als auch nach Bewertungsgesichtspunkten beurteilt werden. Nur so lässt sich verstehen, wie eine Aktie auf größere makroökonomische Veränderungen reagieren wird. Die Bedeutung eines Portfolios, das für verschiedene makroökonomische Entwicklungen positioniert ist, kann dabei nicht überschätzt werden.

Stellen Sie sich ein hypothetisches Szenario vor, in dem verschiedene interessante Anlageideen identifiziert wurden – in der Stahlindustrie (typischerweise ein zyklischer Bereich des Marktes), bei einem unabhängigen Stromerzeuger (Versorgungsunternehmen wachsen in der Regel stetig und sind robuster) und bei einem Unternehmen für Unternehmenssoftware (das als Disruptor bezeichnet werden könnte, da es deutlich stärker wächst und Marktanteile erobert). Es mag so scheinen, als sei eine Diversifikation über verschiedene Branchen hinweg erreicht. Das Gesamtportfolio wäre aber bei Wachstumssorgen immer noch gefährdet, da viele dieser Unternehmen auf ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum angewiesen sind, um erfolgreich zu sein.

Ein weiteres Beispiel wäre der Wohnungsbau. Dieser ist ein großer Wirtschaftszweig in den USA und profitiert direkt von niedrigeren Zinsen. Innerhalb des Wohnungssektors gibt es jedoch verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel Einzelhändler, Anbieter von Bauprodukten und Finanzdienstleister (Hypotheken). Das Halten von Unternehmen aus diesen „unterschiedlichen Branchen“ mag oberflächlich betrachtet wie eine Diversifikation erscheinen. Aber auch hier wird die Risikostreuung nicht angemessen erreicht, da diese Aktien weitgehend von der Entwicklung des US-Gesamtmarktes beeinflusst werden – und die Richtung der Zinsen spielt dabei eine wesentliche Rolle.

„Lediglich in Unternehmen aus verschiedenen Branchen zu investieren, dürfte kaum zu einer angemessenen Diversifikation führen.“

Diese beiden Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, die Einflussfaktoren der Performance zu kennen. Lediglich in Unternehmen aus verschiedenen Branchen zu investieren, dürfte kaum zu einer angemessenen Diversifikation führen. Daher ist es entscheidend, die Sensibilität jeder Position gegenüber Umfeldern mit höheren oder niedrigeren Wachstumsraten sowie mit höheren oder niedrigeren Inflationsraten und Zinsen (Abbildung 1) zu analysieren, da diese makroökonomischen Veränderungen die Aktienperformance am stärksten beeinflussen dürften. Das Verständnis dieser Sensibilitäten kann dabei helfen, Makro- und Mikro-Ereignisse zu neutralisieren und so möglicherweise das angestrebte „Portfolio ohne Ausreden“ zu erreichen – ein wichtiges Ziel für Anleger in diesem komplexen Marktumfeld.

Global Select Equity – Diversifizierung des Engagements für eine ausgewogene Stilpositionierung

Die Global Select Equity Strategie definiert ein ausgewogenes Core-Portfolio durch drei verschiedene Kategorien – Zykliker und Turnarounds, stetiges Wachstum und Disruptoren –, wobei der Markt vorgibt, wo sich Anlagechancen bieten.

  • Zykliker und Turnarounds sind Unternehmen, bei denen wir durch unsere Analysen positive zyklische Faktoren oder strukturelle Veränderungen identifiziert haben, die einer Aktie als „Katalysator“ für eine Neubewertung dienen können.
  • Das Segment für stetiges Wachstum umfasst Unternehmen, die über ein robustes Geschäftsmodell verfügen, eine klare Strategie verfolgen und während eines gesamten Konjunkturzyklus durch gute Umsetzung und Gewinnwachstum überzeugen konnten.
  • Als Disruptoren gelten Unternehmen, die Marktanteile gewinnen, einen großen adressierbaren Markt haben und das Potenzial für außergewöhnliche Ergebnisse bieten. Entscheidend ist hier, dass die Geschäftsmodelle nach wie vor auf hohen Qualitätsstandards basieren und einen starken freien Cashflow generieren können.
Peter J. Bates, CFA® Portfolio Manager, Global Select Equity Strategy

Peter Bates ist Portfolio Manager der Global Select Equity Strategie in der International Equity Division. Er ist Mitglied in den Investment Advisory Committees der Global Focused Growth Equity Strategie und der Japan Equity Strategie.  

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Von  Michele A. Ward, CFA
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Von  Michele A. Ward, CFA

Risiken – folgende Risiken sind für das Portfolio von wesentlicher Bedeutung

Währungsrisiko – Wechselkursänderungen könnten die Anlagegewinne reduzieren oder die Anlageverluste erhöhen.

Schwellenländerrisiko – Die Märkte der Schwellenländer sind noch nicht so etabliert wie die Märkte der Industrieländer und bergen daher höhere Risiken.

Emittentenkonzentrationsrisiko – Das Emittentenkonzentrationsrisiko kann dazu führen, dass die Wertentwicklung von geschäftlichen, branchenspezifischen, wirtschaftlichen, finanziellen oder marktbezogenen Bedingungen, die sich auf Emittenten auswirken, auf die sich die Anlagen des Portfolios konzentrieren, stärker betroffen ist.

Sektorkonzentrationsrisiko – Das Sektorkonzentrationsrisiko kann dazu führen, dass die Wertentwicklung von geschäftlichen, branchenspezifischen, wirtschaftlichen, finanziellen oder marktbezogenen Bedingungen in den Sektoren, auf die sich die Anlagen des Portfolios konzentrieren, stärker betroffen ist.

Small- und Mid-Cap-Risiko – Aktien von Unternehmen mit geringer und mittlerer Marktkapitalisierung (Small und Mid Caps) können stärkeren Kursschwankungen unterliegen als Aktien größerer Unternehmen (Large Caps).

Allgemeine Portfoliorisiken:

Aktienrisiko – Aktien können aus verschiedenen Gründen schnell an Wert verlieren, und ihr Kurs kann auf unbestimmte Zeit niedrig bleiben.

ESG- und Nachhaltigkeitsrisiko – Der Wert einer Kapitalanlage und die Performance des Portfolios können durch Risiken in Bezug auf Umwelt, Soziales und Governance (ESG) sowie Nachhaltigkeit wesentlich geschmälert werden.

Geografisches Konzentrationsrisiko – Das geografische Konzentrationsrisiko kann dazu führen, dass die Wertentwicklung von sozialen, politischen, wirtschaftlichen, ökologischen oder marktbezogenen Bedingungen in den Ländern oder Regionen, auf die sich die Anlagen des Portfolios konzentrieren, stärker betroffen ist.

Absicherungsrisiko – Absicherungsmaßnahmen sind mit Kosten verbunden und funktionieren möglicherweise nicht einwandfrei, sind eventuell nicht immer umsetzbar und können sogar vollständig versagen.

Anlageportfoliorisiko – Anlagen in Portfolios sind mit bestimmten Risiken verbunden, denen ein Anleger bei einer Direktanlage an den Märkten nicht ausgesetzt wäre.

Managementrisiko – Das Managementrisiko kann zu potenziellen Interessenkonflikten in Verbindung mit den Pflichten des Anlageverwalters führen.

Marktrisiko – Aufgrund des Marktrisikos kann der Fonds durch unerwartete Veränderungen zahlreicher Faktoren Verluste erleiden.

Operationelles Risiko – Das operationelle Risiko kann zu Verlusten aufgrund von Zwischenfällen führen, die durch Personen, Systeme und/oder Prozesse verursacht werden.

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