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Von  Timothy C. Murray, CFA®
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Angesichts hoher Bewertungen sollten Anleger Nicht-US-Aktien und Lokalwährungsanleihen ins Visier nehmen

Der schwache US-Dollar könnte Fremdwährungspositionen begünstigen

November 2025, Am Horizont

Die Wirtschaft läuft in zwei Geschwindigkeiten. Dabei erleben KI-bezogene Bereiche einen anhaltenden Boom, während andere Segmente – insbesondere das verarbeitende Gewerbe - schwächeln. Die fiskalische Expansion kommt gerade erst in Schwung, was die Ausgaben für KI (künstliche Intelligenz) noch weiter ankurbeln wird, und die Priorisierung der Deregulierung durch die Trump-Regierung dürfte die Gesamtwirtschaft 2026 zu einem gesunden Wachstum führen. In sämtlichen Anlageklassen erscheinen die Bewertungen jedoch weitgehend überhöht, was den Ausblick eintrübt. Wo sieht unser Asset Allocation Committee in diesem Umfeld Chancen für eine taktische Assetallokation?

Inflationsrisiko führt zu Untergewichtung von Anleihen

Während eine expansive Fiskalpolitik, einschließlich steuerlicher Anreize für Unternehmensinvestitionen, das Wachstum unterstützen wird, treiben viele Maßnahmen der US-Regierung die Inflation an, beispielsweise die Beschränkung der Einwanderung und die Einführung von Zöllen. Unabhängig davon, ob die Inflation im Jahr 2026 in der Nähe der 3%-Marke bleibt – also über dem Zielwert der Fed – oder sich beschleunigt, wird sie den Wert von Anleihen verringern. Daher bevorzugen wir Aktien gegenüber Anleihen.

Fokus liegt klar auf dem Ausbau der KI-Infrastrukturen

(Abb. 6) Wohnungsbau und private Konsumausgaben bleiben zurück
Januar 2010 bis April 2025.
Quelle: Bureau of Economic Analysis/Macrobond.
* Reales BIP-Wachstum in den USA, ausgewählte Kategorien.

Internationale Aktien und Small Caps sind am besten positioniert

Wenn wir die Aussichten für internationale gegenüber US-Aktien vergleichen, sehen wir mehr Wertpotenziale bei Nicht-US-Unternehmen, die in KI-bezogenen Sektoren zunehmend mit den US-Unternehmen gleichziehen. Außerdem scheint die chinesische Regierung entschlossen zu sein, Innovationen im Bereich der KI und anderer Technologien zu fördern, um die wirtschaftlichen Einbußen und die steigende Arbeitslosigkeit aufgrund des starken Einbruchs des Immobilienmarktes im Land auszugleichen.

Obwohl die fiskalischen Anreize in den USA beträchtlich sind, war die Hinwendung zu expansiven Maßnahmen außerhalb der USA – insbesondere in Ländern wie Deutschland – abrupter, sodass wir davon ausgehen, dass sie relativ gesehen eine größere Wirkung haben werden. Die Europäische Zentralbank, die Bank of England und viele Schwellenländer-Zentralbanken haben ihre Geldpolitik zudem deutlich stärker gelockert als die Fed, was internationalen Aktien weitere Unterstützung bietet.

Während wir am US-Markt einen neutralen Ausblick für Wachstums- gegenüber Value-Aktien beibehalten, bevorzugen wir an den internationalen Märkten Value-Aktien. Das globale zyklische Umfeld verbessert sich, und Sektoren wie der Finanzsektor – der in den Value-Indizes stark vertreten ist – dürften von steileren Renditekurven und einer steigenden Kreditnachfrage profitieren. Zudem sind Value-Aktien an den Nicht-US-Märkten weiterhin relativ attraktiv bewertet.

Wir gehen davon aus, dass sich die Performance der Aktienmärkte von den US-Mega-Cap-Technologiewerten wegbewegen wird und erwarten, dass diese Verschiebung vor allem Small Caps begünstigt. Aufgrund der enormen Marktkapitalisierung der „Magnificent Seven“ würden Small Caps selbst von einer moderaten Umschichtung relativ stark profitieren. Außerdem profitieren Small-Caps üblicherweise am stärksten von niedrigeren Kurzfristzinsen, was unsere Entscheidung für eine moderate Übergewichtung von kleinkapitalisierten Aktien zusätzlich untermauert.

Fokus auf Hochzinsanleihen und Nicht-US-Währungen

Bei der Anleihenallokation betrachten wir Hochzinsanleihen als eine attraktive, im Vergleich zu Aktien risikoärmere Möglichkeit, von einer starken Wirtschaft zu profitieren. Insgesamt ist die Kreditqualität der Anlageklasse so gut wie seit Jahren nicht mehr, und wir gehen davon aus, dass sich die Fundamentaldaten 2026 nicht verschlechtern. Sub-Investment-Grade-Anleihen profitieren zudem von ihrer Duration1 , die einen Puffer bietet, falls die Wirtschaft in eine Rezession gleitet. 

Wir bevorzugen ein gewisses Währungsrisiko bei Anleihen, umgesetzt durch internationale Lokalwährungsanleihen der Industrie- und Schwellenländer. Die Abwertung des US-Dollar während des größten Teils des Jahres 2025 dürfte sich bis ins Jahr 2026 fortsetzen, da die Fed die kurzfristigen Zinsen senkt, während andere Zentralbanken in ihren Lockerungszyklen schon viel weiter fortgeschritten sind. Außerdem bleibt die Inflation in den USA hartnäckig und hat das Potenzial, noch weiter zu steigen. Wir halten eine Übergewichtung in nicht währungsbesicherten Lokalwährungsanleihen außerhalb der USA für eine attraktive Möglichkeit, von diesem Trend zu profitieren.

Auf den Punkt gebracht
Wir bevorzugen Aktien gegenüber Anleihen, da eine Rezession in dieser „Welt der zwei Geschwindigkeiten“ voraussichtlich vermieden werden kann. Zudem könnten Engagements in Nicht-US-Währungen von einer Dollarschwäche profitieren.

 

 

Anhang

Finanzbegriffe: Anleger in den USA und Kanada finden ein Glossar mit Finanzbegriffen unter troweprice.com/glossary.

Anlagerisiken:

Aktiv verwaltete Anlagen können mit höheren Kosten verbunden sein als passive Anlagen und sich schlechter entwickeln als der breite Markt oder passive Produkte, die ähnliche Ziele verfolgen. Die Situation und die Umstände einer Geldanlage sind individuell unterschiedlich. Vor einer Anlage sollten Anleger sämtliche Aspekte abwägen.

Internationale Anlagen können aufgrund von negativen Wechselkurseffekten, Unterschieden in der Marktstruktur und Liquidität sowie länderspezifischen, regionalen und wirtschaftlichen Entwicklungen höhere Risiken aufweisen als Anlagen in den USA. Die Risiken in Verbindung mit internationalen Anlagen sind bei Anlagen in den Schwellen- und Frontiermärkten erhöht. Schwellen- und Frontiermärkte weisen in der Regel weniger vielfältige und ausgereifte Wirtschaftsstrukturen sowie weniger stabile politische Systeme auf als Industrieländer.

Rohstoffe unterliegen erhöhten Risiken beispielsweise höheren Preisschwankungen sowie geopolitischen und anderen Risiken. Rohstoffpreise können extremer Volatilität und erheblichen Preisschwankungen unterliegen.

Inflationsgebundene Anleihen (Treasury Inflation Protected Securities (TIPS) in den USA): In Phasen ohne oder mit geringer Inflation können sich andere Anleihesegmente, beispielsweise US-Treasuries, besser entwickeln als inflationsgeschützte Staatsanleihen.

Investitionen in Technologieaktien sind mit spezifischen Risiken verbunden, darunter das Potenzial für starke Schwankungen der Wertentwicklung und in der Regel starke Kursschwankungen nach oben und unten. Technologieunternehmen können unter anderem durch intensiven Wettbewerb, staatliche Regulierung, enttäuschende Gewinne, Abhängigkeit von Patentschutz und schnelle Veralterung von Produkten und Dienstleistungen aufgrund technologischer Innovationen oder sich ändernder Verbraucherpräferenzen belastet werden.

Aufgrund der zyklischen Natur von Rohstoffunternehmen können ihre Aktienkurse und Gewinnwachstumsraten einem unregelmäßigen Verlauf folgen.

Finanzdienstleistungsunternehmen können bei einem starken Anstieg der Zinsen oder einem schnellen Anstieg der Inflation unter Druck geraten. Unternehmen im Bereich Gesundheitswissenschaften sind häufig von staatlichen Fördermitteln und Vorschriften abhängig und anfällig für Produkthaftungsklagen und Wettbewerb durch kostengünstige Generika.

Der Value-Ansatz ist mit dem Risiko verbunden, dass der Markt den inneren Wert eines Wertpapiers lange nicht erkennt oder dass sich die Einschätzung, dass eine Aktie unterbewertet ist, als falsch erweist. Wachstumsaktien unterliegen der typischen Volatilität von Aktienanlagen, und ihre Kurse können stärker schwanken als die von ertragsorientierten Aktien.

Small-Cap-Aktien sind im Allgemeinen stärkeren Kursschwankungen ausgesetzt als Large-Cap-Aktien. Investitionen in private Unternehmen sind mit einem höheren Risiko verbunden als Investitionen in Aktien etablierter Börsenunternehmen. Zu den Risiken zählen der potenzielle Kapitalverlust, Illiquidität, weniger verfügbare Informationen und Schwierigkeiten bei der Bewertung von nicht börsennotierten Unternehmen. Sie sind nicht für alle Anleger geeignet oder verfügbar.

Geldanlagen sind immer mit Risiken verbunden, darunter der mögliche Verlust des angelegten Kapitals. Eine breite Diversifizierung stellt keine Garantie zur Erzielung von Gewinnen oder zum Schutz vor Verlusten in rückläufigen Märkten dar. Die Performance des Index dient lediglich der Veranschaulichung und ist kein Indikator für eine bestimmte Anlage. Anleger können nicht direkt in einen Index investieren.

Festverzinsliche Wertpapiere unterliegen Kredit-, Liquiditäts- und Zinsrisiken sowie dem Risiko der vorzeitigen Kündigung. Wenn die Zinsen steigen, sinken im Allgemeinen die Anleihekurse. Anlagen in Hochzinsanleihen sind mit einem größeren Kursschwankungs-, Liquiditäts- und Ausfallrisiko verbunden als Anlagen in Wertpapieren mit höherem Rating. Anlagen in Bank Loans sind mitunter schwer zu bewerten und können in hohem Maße illiquide sein; sie sind mit Kreditrisiken, zum Beispiel dem Risiko, dass der Kreditbetrag oder die Zinsen nicht gezahlt werden, sowie mit Konkurs- und Insolvenzrisiken verbunden. Einige oder alle alternativen Anlagen wie Private Credit sind für bestimmte Anleger möglicherweise nicht geeignet. Alternative Anlagen sind in der Regel spekulativ und mit erheblichen Risiken verbunden. Darüber hinaus können die anfallenden Gebühren und Kosten höher sein als die Gebühren und Kosten anderer Anlagealternativen, was die Gewinne schmälert. Wenn die Zinsen steigen, sinken im Allgemeinen die Anleihekurse. Anlagen in Hochzinsanleihen sind mit einem größeren Kursschwankungs-, Illiquiditäts- und Ausfallrisiko verbunden als Anlagen in Wertpapieren mit höherem Rating.

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1 Die Duration misst die Sensitivität einer Anleihe gegenüber steigenden oder fallenden Zinsen.

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