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Von  David M. DiPietro
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Stabile Zinsen und starke Nachfrage kurbeln Transaktionen an den Privatmärkten an

Die „Dürrephase“ an wichtigen Transaktionsmärkten neigt sich dem Ende zu

November 2025, Am Horizont

An den Privatmärkten werden das Transaktionsvolumen und die Kreditvergabe im Jahr 2026 zunehmen. Ein sich stabilisierende Zinsumfeld und die geringere Volatilität tragen dazu bei, die „Dürreperiode“ an den wichtigsten Transaktionsmärkten zu beenden, während die wachsende Nachfrage nach Kapital zur Finanzierung von KI-Projekten neue Möglichkeiten schafft. Wir gehen davon aus, dass sich diese Dynamik fortsetzt und zu robusten Akquisitions- und Exit-Aktivitäten am Private-Equity-Markt sowie zu einem erhöhten Volumen bei der Originierung und der Kreditvergabe über die Private-Credit-Märkte, da die Emittenten neue Finanzierungsmöglichkeiten suchen.

Für Private Equity öffnen sich die Exit-Türen wieder

Die aggressiven Zinserhöhungen der Zentralbanken in den Jahren 2022 bis 2024 haben den Markt für Börsengänge (IPOs), der für Private-Equity-Investoren ein wichtiger Mechanismus ist, um Renditen zu generieren, erheblich belastet. Zugleich verlangsamten sich Fusionen und Übernahmen ((M&A) dramatisch, was Auswirkungen sowohl auf die Private-Equity- als auch die Private-Credit-Märkte hatte. Beide Märkte erholen sich jetzt allmählich wieder.

Die Wiederbelebung der IPO-Aktivität ist besonders wichtig für Private Equity und Risikokapital, da ein beträchtlicher Rückstau an „IPO-fähigen“ Unternehmen, die ihren Börsengang wegen der hohen Zinsen und der volatilen Aktienmärkte in den Jahren 2022 bis 2024 verschoben hatten, nun allmählich auf den Markt kommt. Dies schafft für Private-Equity- und Venture Capital-Gesellschaften dringend benötigte Exit-Möglichkeiten nach einer Zeit, in der diese begrenzt waren und die Liquidität der Limited Partner eingeschränkt war.

Da sich immer mehr Unternehmen für einen Börsengang entscheiden, können Private-Equity-Manager jetzt Renditen realisieren und Kapital entweder in neue Investitionen umschichten oder die Erlöse an ihre Investoren ausschütten. Diese verstärkte IPO-Aktivität hat in Verbindung mit einer freundlicheren Regulierung und einer verbesserten Liquidität der Anleger zu einem stärkeren Wettbewerb um Transaktionen und einer höheren Überzeichnung in den Finanzierungsrunden für leistungsstarke Privatunternehmen geführt.

Die günstigeren Marktbedingungen haben auch dazu beigetragen, die M&A-Aktivitäten wiederzubeleben. Weitere Unterstützung für M&A wird von einer gelockerten Regulierung erwartet, da sich die US-Handelsbehörde (FTC) offenbar von der restriktiven, auf Intervention ausgerichteten Haltung der vorherigen Regierung zugunsten eines transaktionsfreundlicheren Ansatzes verabschiedet. Von einem besseren M&A-Umfeld profitieren Private-Equity- und Venture-Capital-Manager, da es zusätzliche Exit-Möglichkeiten und einen potenziellen Wettbewerb um hochwertige Anlagen schafft.

M&A und KI beflügeln die Nachfrage nach Private Credit

Eine beschleunigte M&A-Aktivität treibt auch die Private-Credit-Märkte an. Bei steigendem Transaktionsvolumen müssen die Unternehmen und Sponsoren nach Finanzierungen für den Abschluss der Transaktionen Ausschau halten. Private-Credit-Anbieter sind dabei wichtige Käufer solcher Schulden – zumal sich die traditionellen Banken in den letzten Jahren aus diesem Markt zurückgezogen haben. Angesichts des beträchtlichen „trockenen Pulvers“"1 an den Private-Equity-Märkten, das darauf wartet, investiert zu werden, dürfte die Nachfrage nach solchen Private-Credit-Lösungen steigen, wenn die Sponsoren ihre Akquisitionen wieder aufnehmen.

Hoher Bedarf an Private-Credit-Lösungen

(Abb. 1) Es besteht eine Finanzierungslücke von 1,2 Bio. US-Dollar, um trockenes PE-Pulver einzusetzen
Quelle: Preqin zum 31. Dezember 2024. Aufgrund von Rundungseffekten stimmt die Summe der Einzelbeträge nicht immer mit der angegebenen Summe überein. Unter der Annahme, dass Private-Equity-Leveraged-Buy-outs (PE-LBOs) einen durchschnittlichen Eigenkapitalanteil von 50% aufweisen und 85% der LBOs durch Private Credit finanziert werden. Basierend auf historischen Daten von PitchBook LCD zum 31. März 2025.

Darüber hinaus erhöht der Kapitalbedarf für die Finanzierung von Technologie-Infrastrukturen, einschließlich KI-bezogener Projekte wie Rechenzentren und Versorgungsdienste, das Angebot an neuen Möglichkeiten für Private-Credit-Investoren. In dem Maße, in dem die Emittenten expandieren und ihre technologischen Kompetenzen ausbauen, werden Private-Credit-Anbieter herangezogen, um die physischen und digitalen Anlagen zu finanzieren, die für das Wachstum erforderlich sind.

Neben der traditionellen Kreditvergabe bieten sich auch Möglichkeiten in den Bereichen notleidende Kredite, Rettungskapital und maßgeschneiderte Kapitallösungen. Insbesondere maßgeschneiderte Kapitallösungen wie Vorzugsaktien, Mezzanine- und strukturierte Finanzierungen werden von den Emittenten zunehmend nachgefragt – zur Deckung des komplexen Kapitalbedarfs, zur Rekapitalisierung der Bilanzen oder zur Unterstützung strategischer Transaktionen. Diese Segmente bieten attraktive risikobereinigte Renditepotenziale für Anleger, die in der Lage sind, strenge Due-Diligence-Prüfungen durchzuführen und die Transaktionen so zu strukturieren, dass Abwärtsrisiken gesteuert werden.

Wie andere Märkte sind auch die Privatmärkte mit idiosynkratischen Risiken behaftet, was an den jüngsten Insolvenzen des Autozulieferers First Brands und des Autohändlers Tricolor deutlich wurde. Insgesamt sind die Fundamentaldaten für Private Credit jedoch robust: Die Ausfallraten sind niedrig und werden es voraussichtlich bleiben, die Unternehmen weisen starke Bilanzen auf und die Nachfrage der Investoren nach privaten Finanzierungen zeigt keine Anzeichen für ein Nachlassen. Und obwohl die Banken zaghaft beginnen, wieder in das Private-Credit-Geschäft einzusteigen, das sie nach der globalen Finanzkrise weitgehend aufgegeben hatten, dürfte dies die Illiquiditätsprämie nicht wesentlich beeinflussen. Der Finanzierungsbedarf dürfte weiterhin höher sein als das verfügbare Kapital.

Auf den Punkt gebracht
Die Stabilisierung der Zinsen, die geringere Marktvolatilität und die Nachfrage nach KI-Projekten tragen dazu bei, die „Dürrephase“ an den wichtigsten Transaktionsmärkten zu beenden und das Private-Equity- und Private-Credit-Wachstum wieder anzukurbeln.

 

 

Anhang

Finanzbegriffe: Anleger in den USA und Kanada finden ein Glossar mit Finanzbegriffen unter troweprice.com/glossary.

Anlagerisiken:

Aktiv verwaltete Anlagen können mit höheren Kosten verbunden sein als passive Anlagen und sich schlechter entwickeln als der breite Markt oder passive Produkte, die ähnliche Ziele verfolgen. Die Situation und die Umstände einer Geldanlage sind individuell unterschiedlich. Vor einer Anlage sollten Anleger sämtliche Aspekte abwägen.

Internationale Anlagen können aufgrund von negativen Wechselkurseffekten, Unterschieden in der Marktstruktur und Liquidität sowie länderspezifischen, regionalen und wirtschaftlichen Entwicklungen höhere Risiken aufweisen als Anlagen in den USA. Die Risiken in Verbindung mit internationalen Anlagen sind bei Anlagen in den Schwellen- und Frontiermärkten erhöht. Schwellen- und Frontiermärkte weisen in der Regel weniger vielfältige und ausgereifte Wirtschaftsstrukturen sowie weniger stabile politische Systeme auf als Industrieländer.

Rohstoffe unterliegen erhöhten Risiken, beispielsweise höheren Preisschwankungen sowie geopolitischen und anderen Risiken. Rohstoffpreise können extremer Volatilität und erheblichen Preisschwankungen unterliegen.

Inflationsgebundene Anleihen (Treasury Inflation Protected Securities (TIPS) in den USA): In Phasen ohne oder mit geringer Inflation können sich andere Anleihesegmente, beispielsweise US-Treasuries, besser entwickeln als inflationsgeschützte Staatsanleihen.

Investitionen in Technologieaktien sind mit spezifischen Risiken verbunden, darunter das Potenzial für starke Schwankungen der Wertentwicklung und in der Regel starke Kursschwankungen nach oben und unten. Technologieunternehmen können unter anderem durch intensiven Wettbewerb, staatliche Regulierung, enttäuschende Gewinne, Abhängigkeit von Patentschutz und schnelle Veralterung von Produkten und Dienstleistungen aufgrund technologischer Innovationen oder sich ändernder Verbraucherpräferenzen belastet werden.

Aufgrund der zyklischen Natur von Rohstoffunternehmen können ihre Aktienkurse und Gewinnwachstumsraten einem unregelmäßigen Verlauf folgen.

Finanzdienstleistungsunternehmen können bei einem starken Anstieg der Zinsen oder einem schnellen Anstieg der Inflation unter Druck geraten. Unternehmen im Bereich Gesundheitswissenschaften sind häufig von staatlichen Fördermitteln und Vorschriften abhängig und anfällig für Produkthaftungsklagen und Wettbewerb durch kostengünstige Generika.

Der Value-Ansatz ist mit dem Risiko verbunden, dass der Markt den inneren Wert eines Wertpapiers lange nicht erkennt oder dass sich die Einschätzung, dass eine Aktie unterbewertet ist, als falsch erweist. Wachstumsaktien unterliegen der typischen Volatilität von Aktienanlagen, und ihre Kurse können stärker schwanken als die von ertragsorientierten Aktien.

Small-Cap-Aktien sind im Allgemeinen stärkeren Kursschwankungen ausgesetzt als Large-Cap-Aktien. Investitionen in private Unternehmen sind mit einem höheren Risiko verbunden als Investitionen in Aktien etablierter Börsenunternehmen. Zu den Risiken zählen der potenzielle Kapitalverlust, Illiquidität, weniger verfügbare Informationen und Schwierigkeiten bei der Bewertung von nicht börsennotierten Unternehmen. Sie sind nicht für alle Anleger geeignet oder verfügbar.

Geldanlagen sind immer mit Risiken verbunden, darunter der mögliche Verlust des angelegten Kapitals. Eine breite Diversifizierung stellt keine Garantie zur Erzielung von Gewinnen oder zum Schutz vor Verlusten in rückläufigen Märkten dar. Die Performance des Index dient lediglich der Veranschaulichung und ist kein Indikator für eine bestimmte Anlage. Anleger können nicht direkt in einen Index investieren.

Festverzinsliche Wertpapiere unterliegen Kredit-, Liquiditäts- und Zinsrisiken sowie dem Risiko der vorzeitigen Kündigung. Wenn die Zinsen steigen, sinken im Allgemeinen die Anleihekurse. Anlagen in Hochzinsanleihen sind mit einem größeren Kursschwankungs-, Liquiditäts- und Ausfallrisiko verbunden als Anlagen in Wertpapieren mit höherem Rating. Anlagen in Bank Loans sind mitunter schwer zu bewerten und können in hohem Maße illiquide sein; sie sind mit Kreditrisiken, zum Beispiel dem Risiko, dass der Kreditbetrag oder die Zinsen nicht gezahlt werden, sowie mit Konkurs- und Insolvenzrisiken verbunden. Einige oder alle alternativen Anlagen wie Private Credit sind für bestimmte Anleger möglicherweise nicht geeignet. Alternative Anlagen sind in der Regel spekulativ und mit erheblichen Risiken verbunden. Darüber hinaus können die anfallenden Gebühren und Kosten höher sein als die Gebühren und Kosten anderer Anlagealternativen, was die Gewinne schmälert. Wenn die Zinsen steigen, sinken im Allgemeinen die Anleihekurse. Anlagen in Hochzinsanleihen sind mit einem größeren Kursschwankungs-, Illiquiditäts- und Ausfallrisiko verbunden als Anlagen in Wertpapieren mit höherem Rating.

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1 "„Trockenes Pulver” bezeichnet den Betrag an zugesagtem Kapital, den eine Private-Equity-Gesellschaft von Investoren eingeworben, aber noch nicht investiert hat.

Der Artikel „Private Markets“ wurde gemeinsam mit Adam Kertzner von Oak Hill Advisors, L.P. (OHA) verfasst. Oak Hill Advisors, L.P., ein Alternative-Credit-Manager, ist ein Unternehmen von T. Rowe Price.

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