Mai 2025, Auf dem Laufenden
Die US-Wirtschaft befindet sich in einem kritischen Punkt – im Spannungsverhältnis zwischen anhaltendem Inflationsdruck, einer sich verändernden globalen Handelslandschaft und vorsichtigem Optimismus hinsichtlich des zukünftigen Wachstums. Da sich Politik, Wirtschaft und Verbraucher an ein sich veränderndes Umfeld anpassen, könnten die heute getroffenen Entscheidungen die wirtschaftliche Entwicklung für die nächsten Jahre bestimmen.
Die Gesamtinflation dürfte steigen und die Jahresrate könnte in den kommenden Quartalen die 4 %-Marke überschreiten. Ein wichtiger Treiber sind die Handelszölle. Bei einem steigenden effektiven Zollniveau dürfte die Kostenlast erheblich auf die Schultern der Verbraucher gelegt werden.
"Die Gesamtinflation dürfte steigen und die Jahresrate könnte in den kommenden Quartalen die 4 %-Marke überschreiten"
Die Rückkehr hoher Zölle, die größtenteils auf den strategischen Kurswechsel der Trump-Regierung zurückzuführen ist, ist keineswegs nur ein fiskalpolitischer Hebel, sondern ein geopolitisches Instrument, das darauf abzielt, die globalen Handelsströme umzuleiten und die wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu verringern. Die Auswirkungen sind tiefgreifend, nicht nur für die Preise, sondern auch für die Lieferketten, die Unternehmensstrategien und die internationalen Beziehungen.
Trotz des inflationsbedingten Gegenwinds und des Damoklesschwerts einer technischen Rezession bleiben die allgemeinen Wirtschaftsaussichten vorsichtig optimistisch. Der Arbeitsmarkt, ein häufig verwendeter Indikator für die Stabilität der Wirtschaft, zeigt sich anhaltend widerstandsfähig – mit einer weiterhin niedrigen Arbeitslosigkeit, wenigen Entlassungen und einem wachsenden Arbeitskräfteangebot. Zugleich liegen die Erwerbsquoten höher als vor der Pandemie, während sich das Stellenwachstum weiterhin solide entwickelt.
Diese Dynamik wird durch zentrale Sektoren wie Gesundheit, Bildung und Gastgewerbe angetrieben. Dabei halten sich die Unternehmen mit Entlassungen zurück, weil sie befürchten, hart umworbene talentierte Mitarbeiter zu verlieren. Das Lohnwachstum schwächt sich ab, was auf eine nachhaltigere Einstellungspraxis hindeutet. Erste Warnsignale – wie der zunehmende Stellenabbau in der öffentlichen Verwaltung und im Dienstleistungssektor sowie das sinkende Verhältnis zwischen ausscheidenden und gekündigten Mitarbeitern – deuten jedoch darauf hin, dass die Arbeitnehmer vorsichtiger werden. Zudem lässt auch das Vertrauen der kleinen Unternehmen nach, was die ansonsten stabile Arbeitsmarktlage etwas verschlechtert.
Aus fiskalpolitischer Sicht könnte noch vor der Kongresspause im August ein neues Konjunkturpaket angekündigt werden, was ein wesentliches Aufwärtsrisiko für die kurzfristigen Marktaussichten darstellt. Dazu könnten gezielte Steuererleichterungen für Haushalte mit mittlerem Einkommen und rückwirkende Anreize zur Ankurbelung von Unternehmensinvestitionen gehören – was einen rechtzeitigen Impuls für die Verbraucherausgaben und das Geschäftsklima geben könnte.
Derweil konzentriert sich die US-Notenbank weiter auf die Inflation. Mit einem unveränderten Zinsniveau zwischen 4,25 und 4,5 % signalisiert die Zentralbank einen geduldigen, datengestützten Ansatz. Trotz der Hoffnungen des Marktes auf Zinssenkungen dürften die Währungshüter der langfristigen Stabilität den Vorrang vor kurzfristigen Erleichterungen geben und auf deutlichere Anzeichen einer anhaltenden Disinflation warten, bevor sie irgendwelche Schritte auf den Weg bringen.
Die Märkte sind dabei, den lange gezahlten Aufschlag für den „US-Exzeptionalismus“, basierend auf einer starken Verbrauchernachfrage, einem dynamischen Arbeitsmarkt und einer stützenden Finanzpolitik, neu zu bewerten. Während andere Volkswirtschaften beginnen, die Wachstumslücke zu schließen, steht der US-Dollar erneut auf dem Prüfstand. Zudem steigen die Renditen für US-Treasuries, angetrieben durch einen Anstieg der Laufzeitprämie inmitten der Unsicherheit in Bezug auf die Inflation und die Tragfähigkeit des Staatshaushaltes.
Mit Blick auf das Jahr 2026 wächst die Hoffnung auf einen robusteren Aufschwung. Das Potenzial für fiskalische Unterstützung, ein sich stabilisierender Arbeitsmarkt und normalere wirtschaftliche Bedingungen könnten den Weg für neues Wachstum ebnen. Dennoch bleiben Risiken bestehen: die inflationären Auswirkungen der Zölle, eine mögliche Abschwächung des Arbeitsmarktes, Unterbrechungen der globalen Lieferketten und die sich verändernden Handelsbeziehungen – Faktoren, die allesamt genau im Auge behalten werden müssen.
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