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Februar 2023 / INVESTMENT INSIGHTS

Die Bedeutung der Zusätzlichkeit bei Impact Investing

Zusätzlichkeit kann Impact Investing beschleunigen und stärken

Auf den Punkt gebracht

  • Beim Impact Investing trägt Zusätzlichkeit zur Erzielung positiver Ergebnisse bei, die ohne eine aktive Mitwirkung in Unternehmen oder Investitionen möglicherweise nicht eintreten würden.
  • Die Zusätzlichkeit fördert das Streben nach positiven Auswirkungen, indem sie das Erreichen der Impact-Anlageziele beschleunigt oder unterstützt.
  • Die Zusammenarbeit mit den Portfoliounternehmen treibt ehrgeizige Impact-Ziele voran, und dies trägt aus unserer Sicht letztendlich zu besseren Anlageergebnissen bei.

Diejenigen unter uns, die in der Welt des Impact Investing, des nachhaltigen Investieren oder der Anlagen mit Fokus auf die Bereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) aktiv tätig sind, wissen sehr gut, wie viele Begriffe und Konzepte zur Beschreibung der verschiedenen Prinzipien dieser Anlageformen geprägt worden sind. Nach unserer Erfahrung sind einige davon nützlicher als andere. Ein Konzept, das für Impact-Anleger immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die „Zusätzlichkeit“.

Unter den verschiedenen ESG-Ansätzen und Strategien gilt das Impact Investing als die reinste Form mit den ehrgeizigsten Zielen, was sich in seinem zweifachen Mandat widerspiegelt: neben einer finanziellen Rendite auch messbare positive ökologische und soziale Auswirkungen zu erreichen. Aus unserer Sicht erfordert dieser Ansatz eine Verpflichtung zur Zusätzlichkeit. 

Für Anleger gibt es zwei Möglichkeiten, eine solche zusätzliche positive Wirkung zu erzielen: (1) die Bereitstellung von Kapital, möglicherweise zu geringeren relativen Kosten für die Emittenten, und (2) die Beeinflussung des Unternehmensverhaltens durch ein direktes Engagement bei den Emittenten. 

Was ist „Zusätzlichkeit“?

Im üblichen Sinn bezieht sich „Zusätzlichkeit“ auf positive Auswirkungen oder Ergebnisse, die ohne zusätzliche Ressourcen oder Investitionen nicht eingetreten wären. Das können beispielsweise Sozialwohnungen sein, die sonst nicht gebaut worden wären, oder Verminderungen von Treibhausgasemissionen, die sich nur auf diese Weise erreichen ließen.

Im Rahmen des Impact Investing an den Anleihemärkten ist bei Anleihen mit ESG-Label die Verwendung der Erlöse oft von Anfang an festgelegt, d. h. das beschaffte Kapital muss bestimmten ökologischen oder sozialen Zwecken dienen. Dadurch kann Zusätzlichkeit erzielt werden, doch unseres Erachtens sollte die Messlatte für derart gekennzeichnete Anleihen hoch angesetzt werden – vor allem aber sollte Impact Investing nicht an diesem Punkt enden.

Impact Investing ist ein anhaltender Prozess, der sich ständig weiterentwickelt, und sollte daher mehr umfassen, als das gemessene Ergebnis der Kapitalanlage und der anschließend erfassten wirtschaftlichen Auswirkungen und Aktivitäten. Anleger sollten daher aktiv mit den Unternehmen zusammenarbeiten, um sie auf ihrem Weg zu bestmöglichen Impact-Ergebnissen zu beraten, zu unterstützen und voranzubringen. 

Dabei kann es besonders nützlich sein, Leitlinien oder Einschätzungen zu Rahmenkonzepten und Standards für Impact-Anleihen oder Anleihen mit ESG-Label sowie zu wichtigen Leistungsindikatoren (KPIs) bereitzustellen oder auf die schnellere Erreichung eines bestehenden Indikators oder Ziels hinzuwirken. Dies kann zur besseren Impact-Ergebnissen eines einzelnen Emittenten führen und ermöglicht gleichzeitig die Verbesserung der kollektiven, marktweiten Standards und Praktiken. 

Ein sehr gutes Beispiel dafür stammt aus der jüngsten Vergangenheit. Die Banco Santander Chile bat uns um unsere Meinung zu einem Rahmenkonzept für die Emission einer ersten Sozialanleihe in Benchmark-Größe. Ziel der Emission war die Beschaffung von Kapital, um durch die Finanzierung von Hypotheken für erschwinglichen Wohnraum die soziale Gerechtigkeit in Chile zu verbessern und gleichzeitig die finanzielle Eingliederung zu fördern, indem Familien Zugang zu Krediten mit subventionierten Zinssätzen erhalten. 

Wir legten der Bank unsere Ansichten zu den Best Practices dar und verwiesen dabei auf das Potenzial für eine Verbesserung der Lookback-Periode für die Refinanzierung und der Offenlegung der Auswirkungen im Rahmen des Impact Reporting. Zudem erläuterten wir unsere Meinung zu künftigen Emissionen von Sozialanleihen. Bei unseren Empfehlungen zur Berichterstattung rieten wir der Bank, die wichtigsten Kennzahlen zur sozialen Auswirkung im Zusammenhang mit erschwinglichem Wohnraum offenzulegen, wie sie von der International Capital Markets Association definiert werden, und dabei zusätzliche Impact-Kennzahlen zur Zielgruppe der Hypotheken einzuschließen.

Warum ist Zusätzlichkeit wichtig? 

Im Beispiel der Banco Santander Chile würde die von uns angestrebte Zusätzlichkeit darin bestehen, das Rahmenkonzept für die Sozialanleihen des Unternehmens zu gestalten, was wiederum dazu beitragen würde, die soziale Mobilität zu fördern, die Armut zu verringern und die finanzielle Eingliederung zu verbessern. Die Zusammenarbeit bei der Festlegung der Lookback-Periode und das Drängen auf einen strengeren Ansatz könnten dazu beitragen, einen höheren Standard zu etablieren und eine bessere Ausgangsbasis für künftige Finanzierungen sozialer Projekte zu schaffen. 

Wenn wir die Frage weiter fassen, kehren wir zu den Grundprinzipien des Impact Investing zurück: Die ökologischen und sozialen Probleme der Welt sind größer als je zuvor, doch auch die Möglichkeiten für Investitionen in Unternehmen, die bei der Bewältigung dieser Herausforderungen an vorderster Front stehen, waren noch nie so umfangreich wie heute. 

Als Investmentmanager wollen wir die globale Impact-Agenda fördern und vorantreiben – durch ein Engagement in Unternehmen, das zu Zusätzlichkeit beitragen kann und dadurch positive Rückkopplungseffekte schafft.

Als Investmentmanager wollen wir die globale Impact-Agenda fördern und vorantreiben – durch ein Engagement in Unternehmen, das zu Zusätzlichkeit beitragen kann und dadurch positive Rückkopplungseffekte schafft. Führt ein Engagement zu einem verbesserten Verhalten und zu größeren Ambitionen eines Unternehmens, sollte dies positive Folgewirkungen haben, etwa die Setzung von Standards für andere Unternehmen derselben Branche sowie andere Investoren. Globale Netzwerke von ESG- und Impact-Anlegern sind in dieser Hinsicht nützlich.

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