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Juli 2022 / GLOBAL ASSET ALLOCATION

Globale Asset-Allokation: Unser Ausblick für Juli

Lesen Sie, was an den globalen Märkten heute wichtig ist

1. Marktausblick

  • Die Inflationssorgen bleiben für Zentralbanken und Anleger ganz oben auf der Agenda, denn das globale Wachstum schwächt sich tendenziell ab. Gründe hierfür sind Lieferunterbrechungen, geopolitische Herausforderungen und eine geringere Liquidität, die für ein schwieriges gesamtwirtschaftliches Umfeld sorgen.
  • Die US-Notenbank (Fed) verfolgt ihren Straffungskurs entschlossen weiter, was auf ein konsequentes Vorgehen im Kampf gegen die Inflation hindeutet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat verlauten lassen, dass sie ihre Wertpapierkäufe beenden und die Zinsen trotz des labilen gesamtwirtschaftlichen Umfelds künftig anheben will. Die Bank of Japan (BOJ) hält indes standhaft an ihrer Politik der Renditekurvensteuerung fest.
  • Während die Zentralbanken der meisten Schwellenländer (EM) ihre Geldpolitik infolge der hohen Inflation und der schwachen Währungen weiter straffen, bleibt Chinas Politik nach der Lockerung der pandemiebedingten Lockdowns freundlich, um das Wachstum zu unterstützen.
  • Bedeutende Risiken für die globalen Märkte gehen von politischen Fehlern der Zentralbanken, einer beharrlichen Inflation, den Auswirkungen des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine, einer möglichen massiven Verschlechterung des globalen Wachstums und Chinas Balanceakt aus, nicht nur Covid-19 einzudämmen, sondern zugleich auch Wachstum zu erzielen.

2. Positionierung des Portfolios

Stand: 30. Juni 2022

  • Obgleich die Bewertungen nach den jüngsten Kursrückgängen attraktiver sind, bleiben wir gegenüber Aktien vorsichtig, weil die Gewinnsituation wegen des nachlassenden Wachstums und der restriktiveren Finanzierungsbedingungen schwieriger geworden ist. In Anleihen bleiben wir übergewichtet. 
  • Unsere Übergewichtung in Substanzaktien haben wir gegen Ende des ersten Halbjahrs reduziert. Der Energiesektor hat sich stark überdurchschnittlich entwickelt, während die Lieferprobleme nachlassen und die Nachfrage sinkt, weil sich das Wachstum abschwächt und die Preise steigen. Substanzwerte könnten aufgrund ihrer zyklischen Natur weniger gefragt sein.  
  • Im Anleihebereich haben wir das Engagement in Euro-Staatsanleihen erhöht und die Duration auf einen ähnlichen Wert wie in der Benchmark gebracht, um uns gegen einen Konjunkturabschwung oder eine Rezession zu wappnen.
  • Die Positionen in inflationsgeschützten Anleihen haben wir reduziert, weil die Inflationserwartungen anscheinend den Zenit überschritten haben.

3. Marktthemen

Kaputt!

Für die Fed war es aufgrund der beständig niedrigen Inflation in den letzten Jahrzehnten ziemlich einfach, ihr zweifaches Mandat – Vollbeschäftigung und Sicherung der Preisstabilität – zu verfolgen. Größere Schocks, die die Wirtschaft und die Märkte erschütterten, unter anderem die globale Finanzkrise und der Ausbruch von Covid-19, konnte sie mit aggressiven Zinssenkungen und quantitativen Lockerungsmaßnahmen im Umfang von mehreren Billionen US-Dollar bekämpfen, ohne wirklich befürchten zu müssen, dass sie damit die Inflation anheizen würde. Es war ein günstiges Umfeld für die Fed und die Anleger, die mit der Zeit wohlgefällig auf einen „Fed-Put“ zählten, falls es zu einer Krise kommen sollte. Diesmal ging die aggressive Lockerung der Fed mit beispiellosen fiskalpolitischen Impulsen, die sowohl die Verbraucher als auch die Unternehmen mit Liquidität überhäuften, und dem Abbau von Nachfragestaus einher, die zudem mit massiven Lieferengpässen infolge der Covid-19-Lockdowns zusammentrafen. Bedenkt man nun noch die Lieferengpässe bei Energie und Agrarerzeugnissen infolge des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine, ergeben sich ideale Verhältnisse für eine extrem hohe Inflation. Die Fed kann ihrerseits leider nicht das Angebot verbessern und wird standhaft an ihrem Straffungskurs festhalten, um die Inflation zu bekämpfen, auch wenn sie damit riskiert, die Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen – der „Fed-Put“ ist also vorläufig „kaputt“.

Veränderter Tonfall

Chinas Aktienmarkt war gegen Ende April dieses Jahres um beinahe 24% gesunken, weil die strengen Lockdowns, die das Land aufgrund seiner Null-Covid-Politik beschlossen hatte, die Wachstumsaussichten belasteten. Wegen erster Anzeichen, dass die Covid-19-Infektionszahlen sinken, wurden die Lockdowns aufgehoben und die für einreisende Personen vorgeschriebene Dauer der Quarantäne halbiert, sodass die Wiedereröffnung von Chinas Wirtschaft nun sukzessive erfolgen kann. Neben diesem Stimmungsumschwung hat die People‘s Bank of China zugesagt, an ihrer freundlichen Geldpolitik festzuhalten, um die Erholung des Landes zu unterstützen. Gleichzeitig werde sie aber auch sehr genau auf Stabilität achten. Die jüngsten Äußerungen von Staatspräsident Xi Jinping, der staatliche Unterstützung für Teile des Technologiesektors versprach, der für die Zukunft der Wirtschaft eine größere Rolle spielen soll, schienen auch anzudeuten, dass die Aufsichtsbehörden möglicherweise nicht mehr so hart vorgehen wie im letzten Jahr. Innerhalb weniger Monate ist die negative Stimmung gegenüber China in die Erwartung einer „neuen Hausse“ umgeschlagen, und chinesische Aktien haben seit ihren Tiefständen vom April knapp 20% zugelegt. Die Wiedereröffnung der Wirtschaft steht zwar noch am Anfang, und Chinas Konjunkturdaten bessern sich auch jetzt erst, doch die Äußerungen innerhalb und außerhalb Chinas deuten darauf hin, dass das Schlimmste – jedenfalls vorläufig – vorüber sein könnte.

Eine Übersicht über die einzelnen Regionen finden Sie im vollständigen Bericht (als PDF auf Englisch) >

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