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März 2022 / INVESTMENT INSIGHTS

Auswirkungen der Streichung Russlands aus den MSCI-Indizes

Russische Aktien werden aufgrund der Probleme mit der Zugänglichkeit des Markts aus den MSCI-Indizes entfernt

Was ist geschehen?

MSCI teilte mit, dass russische Wertpapiere zum Börsenschluss am Mittwoch, dem 9. März, zu einem Kurs von „effektiv Null“ aus den MSCI-Indizes entfernt würden.

Der Entschluss wurde nach Beratungen mit Marktteilnehmern gefasst und ist eine direkte Reaktion auf die Schwierigkeiten bei der Zugänglichkeit des Markts.

Dieser Schritt hat Auswirkungen auf Anlagen, die MSCI-Indizes wie den MSCI Emerging Markets Index abbilden.

Warum wurde Russland aus den Indizes entfernt?

Seit dem Einmarsch in die Ukraine ist Russlands Aktienmarkt praktisch uninvestierbar, nachdem zahlreiche westliche Länder Sanktionen gegen Russland verhängten und die russische Zentralbank Devisenbewegungen im Ausland beschränkte. 

Russlands Verbindungen zu den globalen Finanzmärkten wurden mit dem Einfrieren der Reserven im Ausland praktisch gekappt. Die von Russland verhängten Kapitalverkehrskontrollen und das Verbot für Ausländer, Wertpapiere vor Ort zu verkaufen, verhinderten zudem, dass ausländische Anleger ihr Geld aus dem Markt abzogen.

Die Kriterien für die Zugänglichkeit des Markts sind aufgrund der Schließung der lokalen Märkte und des Handelsstopps für Global Depositary Receipts (GDR) / American Depositary Receipts (ADR) (in Fremdwährungen gehandelte Aktienäquivalente) nicht mehr erfüllt. Weitere Gründe sind Clearing- und Abrechnungsprobleme, die Zugangsmöglichkeit zum Devisenmarkt sowie Probleme mit den Kapitalzu- und -abflüssen infolge der von Russland für ausländische Anleger verhängten Kapitalverkehrskontrollen.

Was bedeutet das für Strategien, die den Index abbilden?

Der Schritt wird den Druck auf russische Aktien nicht unmittelbar erhöhen, denn der Handel am lokalen Markt sowie der Handel mit GDR / ADR bleiben ausgesetzt.

Selbst wenn der lokale Markt wieder öffnet, wird ausländischen Anlegern der Handel wahrscheinlich weiter untersagt sein, solange Russland die beschlossenen Kapitalverkehrskontrollen aufrechterhält.

T. Rowe Price verfügt über mehrere globale und regionale Schwellenländerstrategien, die einen MSCI-Index als Benchmark haben. Wir beurteilen derzeit die längerfristigen Auswirkungen auf die Bewertungen der Wertpapiere in den Portfolios und auf unsere Fähigkeit, mit diesen Positionen zu handeln.

Wurde schon einmal ein Land aus Indizes ausgeschlossen?

In der Vergangenheit waren in Ägypten und Nigeria die lokalen Märkte schon einmal für längere Zeit geschlossen. MSCI beließ die Länder dennoch in den eigenen Indizes. Dabei gibt es zwei wesentliche Unterschiede im Vergleich zum aktuellen Szenario rund um Russland:

Das Problem der Zugänglichkeit ist sehr viel ernster und dürfte länger andauern.

Russland ist aufgrund seiner stärkeren Gewichtung im Index sehr viel bedeutender als die beiden Länder.

Welche weiteren Schritte könnten folgen?

Die Entscheidung, ob Russland in der Zukunft wieder in die Indizes aufgenommen werden soll, wird von der weiteren Entwicklung des Konflikts und von den Rückmeldungen der Marktteilnehmer abhängen.

Selbst wenn der lokale Markt wieder öffnet, dann wahrscheinlich nur für lokale Anleger, denn Russland versucht, den Abfluss von Devisen zu verhindern und den Rubel zu schützen. Wir gehen davon aus, dass die Handelsmöglichkeiten für ausländische Anleger beschränkt bleiben werden.

Längerfristig wird es vor allem darauf ankommen, dass es einen klaren Zeitplan gibt, wann Russland und der Westen die Kapitalverkehrskontrollen wieder aufheben. Dies dürfte von den Verhandlungen zur Deeskalation des Konflikts, die zur Freigabe eingefrorener Zentralbankreserven führen könnten, von Maßnahmen bezüglich der Sanktionen gegen die Zentralbank sowie dem Zugang zum SWIFT-Zahlungssystem abhängen.

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