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Februar 2021 / INVESTMENT INSIGHTS

Fünf Gründe, die für EM-Lokalwährungsanleihen sprechen

Die Assetklasse wirft attraktive Renditen ab und könnte von stärkeren Lokalwährungen profitieren.

Auf den Punkt gebracht:

  • Die Währungen der Schwellenländer sind attraktiv bewertet und könnten Auftrieb durch eine Wende im US-Dollarzyklus erhalten.
  • Industrieländeranleihen werfen seit einiger Zeit extrem niedrige oder negative Renditen ab, während EM-Lokalwährungsanleihen interessante Erträge erwirtschaften.
  • Die Assetklasse zeichnet sich zudem durch eine kürzere Duration aus und könnte von steigenden Kapitalzuflüssen profitieren.

 

Anleger haben es nach wie vor schwer, angemessene Renditen zu finden. Einen potenziellen Ausweg bieten Lokalwährungsanleihen der Schwellenländer (EM), die so hohe Renditen einbringen wie kaum ein anderes Festzinspapier. Zudem könnten viele EM-Währungen, die zurzeit günstig bewertet sind, Auftrieb durch eine Wende im Dollarzyklus erhalten. Wir erläutern nachstehend fünf Faktoren, die diese – von vielen Anlegern unterschätzte – Assetklasse beflügeln könnten.

Warum wir bei EM-Lokalwährungsanleihen eine potenzielle Trendwende sehen

Warum wir bei EM-Lokalwährungsanleihen eine potenzielle Trendwende sehen

1. EM-Währungen sind attraktiv bewertet

Nach einer mehrjährigen Rally des US-Dollars sind Schwellenmarktwährungen unseres Erachtens nach wie vor attraktiv bewertet. So hat ein Korb aus Schwellenländerwährungen von Juli 2010 bis Januar 2021 um etwa 43 Prozent an Wert verloren, während der US-Dollar-Index gegenüber einem Währungskorb im gleichen Zeitraum um etwa 11 Prozent zugelegt hat. Daher dürfte auf mittlere Sicht erheblicher Spielraum dafür bestehen, dass EM-Währungen gegenüber dem US-Dollar aufholen.

2. Ein schwacher Dollar könnte eine Trendwende bei EM-Lokalwährungsanleihen auslösen

Der US-Dollar scheint sich an einem wichtigen Wendepunkt zu befinden. Verschiedene Gründe sprechen dafür, dass der Greenback an Wert verlieren könnte, so beispielsweise die ultralockere Geldpolitik der amerikanischen Notenbank (Fed) und die erheblichen binnen- und außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte. Währungen der Schwellenländer, die unseren Analysen zufolge derzeit weit unter ihrem geschätzten fairen Wert notieren, profitieren üblicherweise von einer Dollarschwäche.

Von steigenden Schwellenmarktwährungen profitieren auch EM-Lokalwährungsanleihen, deren Rendite sich nicht nur aus Kuponzahlungen und Kurserträgen, sondern auch aus Währungsgewinnen zusammensetzt, die im Zuge höherer Währungsnotierungen ebenfalls steigen. Nicht zuletzt dürfte mit einem zunehmenden Renditepotenzial auch mehr Anlegerkapital in die Assetklasse fliegen, was zusätzlichen Auftrieb verschaffen könnte.

3. Eine Renditequelle mit Seltenheitswert

Während Industrieländeranleihen im Volumen von mehr als 16 Billionen US-Dollar1 negative Renditen generieren, bieten EM-Lokalwährungsanleihen für Festzinsanleger mit einer durchschnittlichen Rendite von 4,27 Prozent – gegenüber 0,65 Prozent bei US-Treasuries und minus 0,58 Prozent bei deutschen Bundesanleihen (Stand: Ende Januar) – eine selten gewordene Ertragsquelle2.

EM-Lokalwährungsanleihen [bieten] für Festzinsanleger (...) eine selten gewordene Ertragsquelle.

Und an diesen Renditevorteilen dürfte sich auf absehbare Zeit kaum etwas ändern. Denn die großen Zentralbanken werden ihre expansive Geldpolitik voraussichtlich noch eine Weile fortführen, weshalb die Bedeutung von Assets, die angemessene Renditen abwerfen, steigen dürfte.

Der Glanz des Dollar verblasst

Stehen EM-Währungen vor einer Trendwende?

Der Glanz des Dollar verblasst

Stand: 31. Januar 2021. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Quelle: Bloomberg. Im Abschnitt „Zusätzliche Angaben“ finden Sie weitere Informationen zu den Quellen. BBDXY ist der Bloomberg Dollar Spot Index. Der EM FX Index stellt die Rendite der J.P. Morgan GBI-EM Global Diversified FX-Komponente gegenüber dem US-Dollar dar.

4. Ein attraktives Durationsprofil

EM-Lokalwährungsanleihen werfen nicht nur relativ hohe Renditen ab, sondern trumpfen auch damit, dass sie eine kürzere Duration aufweisen als Industrieländeranleihen, die üblicherweise eine längere Laufzeit haben. Denn je höher die Duration, desto höher sind üblicherweise auch die potenzielle Volatilität und Zinssensitivität. Zum Vergleich: Während die durchschnittliche Duration von EM-Lokalwährungsanleihen Anfang Januar bei 5,4 Jahren lag, betrug diese bei US-Treasuries 7,1 und bei deutschen Bundesanleihen 8,5 Jahre2.

5. Weiterhin Spielraum für neues Anlegerkapital

Aus technischer Sicht verzeichneten EM-Lokalwährungsanleihen seit dem letztjährigen Ausverkauf recht volatile Kapitalzuflüsse, die niedriger ausfielen als beispielsweise bei Hartwährungsanleihen, in die beträchtliche Gelder flossen. Daher besteht in der Assetklasse weiterhin Spielraum, um Kapital aufzunehmen. Das gilt umso mehr, da die Anleger schon seit einigen Jahren relativ schwach in Lokalwährungsanleihen investiert sind, sodass eine potenzielle Preisblase nicht in Sicht ist.

Vor dem Hintergrund dieser fünf Faktoren halten wir EM-Lokalwährungsanleihen nach wie vor für attraktiv. Die Assetklasse bietet nicht nur attraktive Kupon- und Kurspotenziale, sondern auch eine relativ kurze Duration und potenzielle Währungsgewinne. Anleger sollten jedoch einen langfristigen Anlagehorizont verfolgen, da die Assetklasse – wie die meisten Risikoanlagen – empfindlich auf eine steigende Risikoscheu reagiert. Allerdings hat sich das Umfeld mittlerweile wieder etwas stabilisiert, nachdem die politische Unsicherheit in Verbindung mit der US-Wahl hinter uns liegt und die Impfstoffkampagnen offenbar Fortschritte machen.

 

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