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September 2020 / INVESTMENT INSIGHTS

Potenziell attraktive Einstiegschancen bei US-Small-Caps

Das dynamische Marktsegment eignet sich für eine langfristige Positionierung.

US-Aktien haben sich in den letzten Monaten kräftig erholt, was vor allem den massiven Hilfsprogrammen der Notenbanken und Regierungen zu verdanken war. Allerdings bestehen nach wie vor viele Unsicherheiten, sodass wir in den kommenden Monaten und Quartalen mit weiterer Volatilität rechnen.

Angesichts dieses herausfordernden Umfelds sind bei US-Small-Caps kurzfristige Kursverluste möglich. Dennoch sollten Anleger unseres Erachtens im Rahmen ihrer allgemeinen US-Aktien-Allokation ein langfristiges strategisches Engagement in US-Small-Caps beibehalten. Ein kurzfristiger Anstieg der Volatilität könnte Chancen eröffnen, die sich zum Ausbau der Positionen in diesem dynamischen Segment nutzen lassen.

Trotz des kurzfristig schwierigen Umfelds profitiert die Assetklasse weiter von positiven Impulsen

Die aktuelle Börsenrally ist insofern ungewöhnlich, als dass sie vor allem von großen, hoch bewerteten Unternehmen angetrieben wird – obwohl sich die Wirtschaft nicht sichtbar erholt. Historisch sind es üblicherweise kleinere Unternehmen, die nach einer Wirtschaftsschwäche oder Rezession den Markt antreiben. Sie sind flexibler und zeichnen sich durch weniger starre Führungsstrukturen aus, weshalb sie in der Regel schneller auf Veränderungen reagieren können. Zudem erwirtschaften sie einen größeren Teil ihres Umsatzes im Inland, sodass sie üblicherweise als erste davon profitieren, wenn sich die US-Wirtschaft wieder erholt. Zugleich könnte der Trend zur Deglobalisierung und zur verstärkten Produktion im Inland kleineren Unternehmen auf lange Sicht deutliche Impulse verschaffen.

Ein kurzfristiger Anstieg der Volatilität könnte Kaufgelegenheiten schaffen, die sich zum Ausbau der Positionen in diesem dynamischen Segment nutzen lassen.

In schwierigen Zeiten kommt es entscheidend auf den regelmäßigen Austausch und Kontakt mit den Geschäftsleitern an.

2019 befanden wir uns bei T. Rowe Price T. Rowe Price weltweit mit mehr als 11.000 Managementteams im direkten Dialog – unter anderem im Rahmen von persönlichen Treffen. Und trotz der erschwerten Umstände ist es uns auch 2020 gelungen, die regelmäßigen Besprechungen fortzusetzen. Im Wesentlichen haben wir das der Tatsache zu verdanken, dass wir in den letzten Jahren sehr enge Beziehungen zu den Unternehmen aufgebaut haben, in die wir teilweise schon seit ein paar Jahrzehnten investieren.

US-Small-, SMID- und Large-Cap-Renditen im Vergleich

Wichtig ist auch die Beimischung von Mid Caps.

US-Small-, SMID- und Large-Cap-Renditen im Vergleich

Stand: 31. Juli 2020.
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.
Quellen: Berechnungen von T. Rowe Price, basierend auf den Daten von FactSet Research Systems Inc. (alle Rechte vorbehalten); und S&P 500 (siehe «Zusätzliche Angaben»).

So ist es uns gelungen, trotz der Corona-Pandemie regelmäßige Einzelgespräche mit den Geschäftsleitungen zu führen und uns ein genaues Bild davon zu machen, wie sich ihr Unternehmen aufstellt, um die Krise zu meistern, und abschätzen zu können, ob es potenziell zu den Gewinnern oder den Verlierern der Krise zählen wird. Dieser direkte Austausch und Kontakt mit den wichtigsten Entscheidungsträgern der Unternehmen verschafft uns einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Vermögensverwaltern.

In unseren Gesprächen mit den Geschäftsführungen haben wir vor allem erfahren, wie sie sich jetzt aufstellen.

So wird die Situation von den Geschäftsleitern beurteilt

In unseren Gesprächen mit den Geschäftsführungen haben wir vor allem erfahren, wie sie sich jetzt aufstellen. Vor dem Corona-Ausbruch haben wir sehr viel über längerfristige Strategien gesprochen, beispielsweise über neue Produkte oder Dienstleistungen in ihrer Pipeline oder über Branchentrends, die ihr langfristiges Wachstum stützen könnten. In der letzten Zeit hat sich der Fokus der Geschäftsleitungen deutlich verschoben. Sie konzentrieren sich jetzt ausschließlich auf die kurzfristige Entwicklung und auf Lösungswege für die bevorstehenden 12 Monate.

Dementsprechend haben sich auch unsere Besprechungen verändert. Heute sprechen wir mit den Geschäftsleitern vor allem darüber, wie sie die kurzfristigen Herausforderungen meistern können, also beispielswiese über ihre Kostenstruktur, das Verhältnis zwischen festen und variablen Kosten, die Barreserven in der Bilanz, die Schuldensituation und den Zugang zu den Kapitalmärkten. Solche Fragen können gerade für kleinere Unternehmen letztlich entscheidend sein, ob sie die Krise überstehen – oder sogar gestärkt aus ihr hervorgehen.

Das Small-Cap-Segment war im März und April auf breiter Front eingebrochen, da die Anleger nicht mehr das einzelne Unternehmen im Blick hatten, sondern ihre Beteiligungen pauschal abverkauften.

Die Geschäftsleiter äußern sich außerdem besorgt um die völlig unklaren kurzfristigen Perspektiven. Viele unserer Gesprächspartner glauben, dass sich die Wirtschaft erst wieder erholen kann, wenn es gelingt, die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Genau dieser Punkt ist aber nach wie vor alles andere als sicher. Schließlich befinden sich einige Bundesstaaten faktisch immer noch im Lockdown, sodass viele Unternehmen nach wie vor geschlossen sind. Daher ist es fast unmöglich, sich ein klares Bild davon zu machen, wie sich die Nachfrage entwickeln wird. Vor diesem Hintergrund haben viele US-Unternehmen, egal welcher Größe, ihre Jahresprognosen heruntergeschraubt – oder sie gänzlich zurückgezogen.

Beschleunigung bestehender Markttrends

Die Corona-Pandemie hat in den USA verschiedene langfristige Trends, die sich schon zuvor abgezeichnet hatten, stark beschleunigt. Das gilt beispielsweise für den Einsatz digitaler Technologien bei der Kommunikation und beim Konsum, da die Menschen sehr viel mehr Zeit zuhause verbringen als vorher. So profitieren etwa Softwareanbieter vom schlagartigen Anstieg der Arbeit im Homeoffice und der damit einhergehenden Nachfrage nach den entsprechenden Tools. Das Gleiche gilt für den Bereich Freizeit und die verstärkte Nutzung von TV-Streaming- und anderen Medienangeboten. Folglich haben sich diese Aktien sehr viel robuster entwickelt. Ein anderer Bereich, der stark zugelegt hat, ist der Internethandel und die Lieferung vor die Haustür.

Die Pandemie hat aber auch einen anderen Trend beschleunigt, der sich schon seit ein paar Jahren abzeichnet: Die großen Unternehmen wachsen in einigen Branchen beständig weiter und bauen ihre Marktanteile zusehends aus. Das gilt vor allem in Bereichen, die von der Pandemie besonders betroffen sind, darunter der stationäre Einzelhandel und die Reise- und Freizeitbranche, wo kleinere Betriebe untergehen, während die größeren Konkurrenten ihre Marktposition weiter festigen.

Günstige Kaufgelegenheiten

Small-Cap-Anleger haben die Unsicherheiten und Verwerfungen infolge der Pandemie in besonderem Maße zu spüren bekommen. Dennoch haben wir uns entschlossen, uns gegen den Markt zu positionieren und unsere Beteiligungen in einigen Bereichen, die besonders stark unter Druck geraten sind, aufzustocken. Wir haben die schwachen Kurse genutzt, um unsere Positionen in einigen erstklassigen zyklischen Finanz-, Industrie- und Energiewerten zu verstärken, deren Bewertungen im März und April massiv eingebrochen waren. Grund dafür waren die extreme Unsicherheit und die Tatsache, dass es vielen Anlegern nur noch darum ging, die Risiken zu reduzieren – egal, zu welchem Preis.

In dieser Phase haben wir tatsächlich ungewöhnlich viele Transaktionen im Portfolio vorgenommen. Das Small-Cap-Segment war im März und April auf breiter Front eingebrochen, da die Anleger nicht mehr das einzelne Unternehmen im Blick hatten, sondern ihre Beteiligungen pauschal abverkauften. Daraus haben sich attraktive Gelegenheiten eröffnet, um neue Positionen einzugehen oder bestehende aufzustocken – teilweise zu so niedrigen Kursen, wie wir sie seit Jahren nicht gesehen haben.

Höhere Wertsteigerungspotenziale

Für aktive Anleger ist das Small-Cap-Segment besonders interessant. Denn es ist relativ ineffizient und bietet folglich höhere Kurssteigerungspotenziale. Je kleiner ein Unternehmen ist, desto weniger wird es üblicherweise von den Analysten und institutionellen Anlegern beachtet. Daher kann es eher zu Fehlbewertungen kommen. Dieses Potenzial ist durch die pandemiebedingte Unsicherheit, die vor allem die kleineren Unternehmen spüren, sogar noch gestiegen.

Das kurzfristige Umfeld dürfte für kleinere Betriebe in jedem Fall schwierig bleiben, solange die Pandemie nicht unter Kontrolle ist. Dennoch gibt es nach wie vor gute Gründe dafür, im Rahmen der allgemeinen US-Aktienallokation strategisch ein langfristiges Engagement in Small Caps beizubehalten. Ein kurzfristiger Anstieg der Volatilität könnte attraktive Einstiegschancen eröffnen, um die Positionierung im dynamischen US-Small-Cap-Segment zu verstärken. Historisch betrachtet sind die relativen Bewertungen gerade niedrig, was für erfahrene Small-Cap-Anleger Anlagechancen in Nischen-Wachstumsbereichen eröffnet, die die meisten Researchanalysten gar nicht abdecken.

 

Worauf es jetzt ankommt

Die Corona-Krise bringt eine neue Generation von Gewinnern hervor, da sie Unternehmen mit starker Onlinepräsenz und weniger kapitalintensiven Geschäftsmodellen stärkt. Faktoren wie Markensättigung oder große Vertriebsnetze haben an Bedeutung verloren, während in bestimmten Branchen die Markteintrittsbarrieren fallen und Innovationen beschleunigt werden. Dieses Umfeld wird im Small-Cap-Segment zusätzliche potenzielle Anlagechancen eröffnen. Daher konzentrieren wir uns weiter auf die Suche nach hochwertigen Small- und Mid-Cap-Unternehmen, deren Wachstumspotenziale vom Markt unterschätzt werden, die unseres Erachtens jedoch ein starkes langfristiges Wachstum erwarten lassen.

WICHTIGE HINWEISE

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