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März 2021 / INVESTMENT INSIGHTS

Impact Investing auf dem Vormarsch

Die Aktienmärkte spielen bei der Erreichung ökologischer und gesellschaftlicher Ziele eine wesentliche Rolle.

Auf den Punkt gebracht

  • Die Corona-Pandemie hat die drängenden ökologischen und gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit, die globalen Nachhaltigkeitsziele und die Auswirkungen des unternehmerischen Handelns verstärkt in den Fokus gerückt. 
  • Immer mehr Unternehmen erkennen die Bedeutung ihres Handelns für ihr Umfeld. Wir sind überzeugt, dass die finanziellen Ziele der Aktionäre mit den Nachhaltigkeitszielen Hand in Hand gehen, um sowohl für die Stakeholder als auch die Kapitalgeber eines Unternehmens einen Mehrwert zu schaffen. 
  • Finanzstarke Börsenunternehmen und ihre Aktionäre spielen eine wesentliche Rolle bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele.

Die Corona-Pandemie hat auf vielen Ebenen die disruptiven Entwicklungen und den gesellschaftlichen Wandel weltweit beschleunigt und im Geschäftsleben, bei der Kommunikation, in der Reisebranche oder im tagtäglichen privaten oder öffentlichen Leben zahlreiche Verhaltensmuster auf den Kopf gestellt. In der Politik und in der Wirtschaft sind zugleich soziale Ungerechtigkeiten in Bereichen wie Diversität, Gesundheitsversorgung, Bildung oder Gleichberechtigung verstärkt ins Licht gerückt. Doch das Jahr 2020 war nicht nur das Jahr der Pandemie, sondern auch ein Jahr, in dem uns neue Umweltkatastrophen einmal mehr vor Augen geführt haben, dass der menschengemachte Druck auf die Umwelt steigt.

Aber ist das gerade jetzt, wo wir am Anfang einer Post-Corona-Erholung stehen, wirklich wichtig? Wir glauben, ja. Denn die Extremereignisse markieren unseres Erachtens den Beginn einer neuen Ära, da Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verstanden haben, dass schnelles Handeln erforderlich ist. Zugleich wollen immer mehr Anleger genau verstehen, welche Folgen die Entwicklungen für ihr Portfolio haben, und bewusst in jene Unternehmen investieren, die in Sachen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Gesellschaftswandel eine klare Vorreiterrolle einnehmen.

... die Extremereignisse markieren unseres Erachtens den Beginn einer neuen Ära, da Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verstanden haben, dass schnelles Handeln erforderlich ist.

Neue Schubkraft für die Nachhaltigkeitsagenda

Ob durch Verbraucher, Regierungen, Aufsichtsbehörden oder Vermögensverwalter – der Druck, die ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen, wächst. Zugleich ist eine Agenda entstanden, die auf einen grundlegenden, weltweiten Wandel bei der Unternehmensführung ausgerichtet ist.

Da die sozialen Unruhen zunehmen und der Druck wächst, gehen politische Entscheidungsträger, Investoren und Unternehmen mittlerweile über zaghafte Schritte hinaus und ergreifen entschiedene Maßnahmen, um Risiken zu reduzieren und den Wandel zu beschleunigen. So waren etwa die massiven Konjunkturprogramme, die zur Abfederung der pandemiebedingten Folgen aufgelegt wurden, häufig an ökologische Auflagen gebunden. Zugleich sind in den Unternehmen Aspekte wie Behandlung der Mitarbeiter und Ungerechtigkeiten verstärkt in den Fokus gerückt, was zahlreiche Maßnahmen zur Folge hatte.

Die Nachhaltigkeitsagenda hat neue Schubkraft bekommen

Die treibenden Kräfte für ein verändertes unternehmerisches Handeln und Investieren

Die Nachhaltigkeitsagenda hat neue Schubkraft bekommen

Nur zur Veranschaulichung.

Die zunehmend Dringlichkeit des gesellschaftlichen Wandels hat in den Unternehmen auch Folgen für die Strukturierung und Verwaltung der Belegschaft. Derweil haben globale Maßnahmen und Verträge zur Bekämpfung des Klimawandels für beschleunigte Investitionen und Innovationen in saubere Energien, Produktionsverfahren und Transportwege gesorgt, während die Verbraucher immer stärker auf einen umweltfreundlichen und sozialverträglichen Konsum achten.

Mit der zunehmenden Dynamik haben die Unternehmen begonnen, ihre Investitionen und Richtlinien anzupassen, um regulatorischen Veränderungen Rechnung zu tragen und kritischen ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Dieser Trend prägt zunehmend die Geschäftspraktiken, Investitionen und Innovationen der Unternehmen – sei es, unter Druck, sei es, um selbst aktiv zu werden.

Börsennotierte Unternehmen spielen eine wesentliche Rolle, um den Wandel zu beschleunigen

Es werden schätzungsweise 2,5 Billionen US-Dollar pro Jahr benötigt, um die UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu erfüllen.*

Die auf den Weg gebrachten ökologischen und gesellschaftlichen Initiativen verfolgen ehrgeizige internationale und lokale Ziele, um Risiken zu eliminieren und Veränderungen voranzutreiben. Paradebeispiel sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, ein weltweit anerkanntes Rahmenwerk, um Armut zu beenden, unseren Planeten zu schützen und Wohlstand zu sichern. Dabei werden schätzungsweise 2,5 Billionen US-Dollar pro Jahr benötigt, um die Ziele bis 2030 zu erfüllen.*

Börsennotierte Unternehmen spielen beispielsweise eine entscheidende Rolle, um die Energiewende zu schaffen, die ohne die Unterstützung großer, kapitalkräftiger Unternehmen kaum möglich sein wird.

Um ökologische und gesellschaftliche Initiativen zu beschleunigen, muss für deren Finanzierung gesorgt werden. Börsennotierte Unternehmen spielen beispielsweise eine entscheidende Rolle, um die Energiewende zu schaffen, die ohne die Unterstützung großer, kapitalkräftiger Unternehmen kaum möglich sein wird.

Anlegern, die einen positiven Beitrag zur Bewältigung der ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit leisten möchten, bieten sich heute so viele Möglichkeiten wie nie, um sich an Unternehmen zu beteiligen, die entsprechend tätig werden. Immer mehr Unternehmen richten ihre Investitionen heute stärker auf Verbesserungen aus. Das Bestreben, sich auf der richtigen Seite des gesellschaftlichen und ökologischen Wandels zu positionieren, schafft für Anleger zahlreiche Möglichkeiten, in Aktien mit einem positiven Wirkungsprofil zu investieren – und damit auch zusätzliche Renditepotenziale zu nutzen.

Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen

Das globale Rahmenwerk der UN zur Erreichung einer besseren und nachhaltigeren Zukunft für alle

Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen

Quelle: Vereinte Nationen.

Einen positiven Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele zu leisten, heißt für uns nicht, in Unternehmen zu investieren, die auf Kosten der Aktionärsrendite Gutes tun. Während nachhaltige Renditen in der Finanztheorie schon immer eine Rolle gespielt haben, bietet der verstärkte Fokus auf das Wirkungsprofil eines Unternehmens vielmehr die Chance, in Unternehmen zu investieren, die von neuen Wachstumstreibern und nachhaltigen Geschäftspotenzialen profitieren dürften. So sind „Stakeholder Value“ und „Shareholder Value“ eng verwoben, weshalb es gilt, die Interessen der Unternehmen, der Aktionäre und der Gesellschaft genau zu verstehen und in Einklang zu bringen, um die Risiken besser zu steuern und die Marktstellung der betreffenden Unternehmen zu stärken.

Entscheiden, wo und wie man etwas bewirken kann

Wir glauben, dass Impact Investing für die Anleger ein wichtiges Instrument darstellt, um sich auf der richtigen Seite des gesellschaftlichen und ökologischen Wandels zu positionieren. Kombiniert mit eingehenden Fundamentalanalysen und disziplinierten Bewertungsverfahren ist es mit diesem Anlagestil möglich, direkt in Unternehmen zu investieren, die einen positiven Beitrag zur Bewältigung der gesellschaftlichen und ökologischen Probleme leisten.

Wir glauben, dass Impact Investing für die Anleger ein wichtiges Instrument darstellt, um sich auf der richtigen Seite des gesellschaftlichen und ökologischen Wandels zu positionieren.

Impact Investing ist jedoch nicht nur auf eine messbare, positive soziale und ökologische Wirkung ausgerichtet, sondern auch auf eine finanzielle Mehrrendite im Vergleich zu anerkannten globalen Aktienindizes (wie dem MSCI All Countries World Index). Zugleich geht dieser Anlagestil weiter als andere Kategorien des verantwortlichen Investierens wie ESG-Integration oder ESG-Screening. So ist Impact Investing direkt darauf ausgerichtet, die Investitionen danach auszuwählen und zu bewerten, welchen Beitrag sie leisten, um gesellschaftliche und ökologische Probleme zu bewältigen.

Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, indem Anleger ihre Investments auf die SDGs der Vereinten Nationen ausrichten. Sie bieten einen Rahmen, um kritische Bereiche zu erkennen und die Unternehmen zu identifizieren, die durch ihre Betriebsabläufe dazu beitragen, die Probleme zu lösen. Das UN-Rahmenwerk bietet die Möglichkeit, ein Portfolio zu halten, das sämtliche UN-Nachhaltigkeitsziele adressiert und wesentliche ökologische und soziale Ziele umfassend einbezieht.

Die potenziellen Anlagemöglichkeiten, die sich aus den UN-Nachhaltigkeitszielen ergeben, sind jedoch vielseitig und komplex. Daher ist es wichtig, einen aktiven, auf starken Überzeugungen basierenden und zukunftsgerichteten Ansatz zu verfolgen, um die positive Wirkung zu prüfen, zu identifizieren und ins Portfolio zu nehmen – und zugleich die angestrebte Rendite zu erzielen.

Mit einer aktiven Portfolioverwaltung lassen sich zudem die Potenziale eines Unternehmens steigern, eine stärkere qualitative und quantitative positive Wirkung zu erzielen. Unseres Erachtens zählt es zu den Aufgaben von Investmentmanagern, einen positiven Beitrag zu leisten, indem sie die Corporate-Governance-Praktiken der Unternehmen überwachen und sich für Verbesserungen einsetzen. Großaktionäre können die Nachhaltigkeitsdebatte vorantreiben, indem sie sich aktiv mit Unternehmen zu Themen auseinandersetzen, die für ihre Aktivitäten wesentlich sind. Doch Veränderung braucht Zeit, weshalb ein langfristiger Anlagehorizont unerlässlich ist. Angesichts der Zeit, die benötigt wird, um messbare ökologische und soziale Auswirkungen zu erzielen, sind Geduld und Belastbarkeit wichtige Voraussetzungen, um die Auswirkungen von Veränderungen im Laufe der Zeit zu überwachen und zu bewerten.

Impact Investing trägt zur Bewältigung der großen Herausforderungen bei

Bei der Bewältigung ökologischer und sozialer Herausforderungen ist Impact Investing nur ein Zahnrad von vielen. Daher wollen wir bei T. Rowe Price auch selbst positiven Einfluss nehmen, indem wir unsere herausragenden Researchkapazitäten und Ressourcen nutzen, um das Ziel, finanzielle Renditen zu erwirtschaften, mit dem Ziel, eine positive Wirkung zu erzielen, in Einklang zu bringen. Vor diesem Hintergrund sind ein zukunftsgerichteter Ansatz und eine Vorstellung davon, wie Veränderungen möglich sind, für alle Interessensgruppen entscheidend, insbesondere in einer sich rasant verändernden Welt. Daher glauben wir, dass sich das Impact-Investing-Universum schnell weiterentwickeln und vergrößern wird.

... Impact Investing [dürfte sich] an den Aktienmärkten zunehmend etablieren ...

Wie jede aufstrebende Assetklasse steht auch Impact Investing vor der Hürde, Akzeptanz zu gewinnen. Zugleich müssen die Anleger mit den Unternehmen und seinen Kunden Hand in Hand arbeiten, um die positive Wirkung robust und transparent messbar zu machen. Anstatt jedoch abzuwarten, bis sich entsprechende Normen etabliert haben – was erst mit einer angepassten Berichterstattung möglich ist – wollen wir diese Herausforderungen schon jetzt angehen, indem wir uns in den Unternehmen engagieren und in entsprechende Kompetenzen investieren. Da wir als Vermögensverwalter proaktiv investieren, um die Nachhaltigkeitsagenda voranzutreiben, dürfte sich Impact Investing an den Aktienmärkten zunehmend etablieren und letztlich das Universum bereits etablierter Anlagestile und Ansätze erweitern.

Wichtig dabei ist, dass die wachsende Bedeutung von Impact Investing vor allem darauf beruht, dass sich immer mehr Anleger ausdrücklich dafür entscheiden, weil sie aktiv an globalen und nachhaltigen Lösungen mitwirken wollen. Wir Vermögensverwalter haben die große Chance, bei der Bewältigung der enormen ökologischen und sozialen Probleme unserer Zeit mitzuwirken – und gleichzeitig die Interessen der Unternehmen, seiner Kunden und seiner Investoren in Einklang zu bringen.

 

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Donna Anderson Head of Corporate Governance